Buch 73 (DAS ZWEITE BUCH DER MAKKABER)
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1 (Auch die gyptischen Juden sollen das Fest der Tempelweihe feiern) Wir Juden, eure Brder, die in Jerusalem und im jdischen Lande sind, gr§en und wnschen euch Juden, unsern Brdern, die in gypten wohnen, Glck und Heil. Jer 43,7)
2 Gott segne euch und denke an seinen Bund, den er Abraham, Isaak und Jakob, seinen treuen Knechten, zugesagt hat, 2.Mose 2,24)
3 und gebe euch allen ein Herz, das bereit ist, ihn zu frchten und seinen Weisungen gern und willig zu folgen;
4 er tue euer Herz auf durch sein Gesetz und seine Gebote und schaffe Frieden;
5 er erhre euer Gebet und sei euch gndig und verlasse euch nicht in der Not!
6 Das alles erbitten wir hier jetzt fr euch. Kol 1,9)
7 Zur Zeit des Knigs Demetrius, im 169. Jahr,* haben wir in Juda an euch geschrieben in unsrer hchsten Not, die uns in jenen Jahren betroffen hatte, als Jason und sein Anhang von dem heiligen Lande und von dem Knigtum abtrnnig geworden waren, Kap 4,7-17 ) (*144/143 v. Chr.)
8 unsre Tore verbrannt und unschuldiges Blut vergossen hatten. Damals beteten wir, und der Herr erhrte uns. Und wir brachten ihm Opfer und feinstes Mehl dar und zndeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. 1.Makk 4,38; Ps 24,7, 1.Makk 4,50.51; 2.Mose 25)
9 Und nun mchten wir, da§ ihr das Tempelweihfest* im Monat Kislew haltet wie wir. Gegeben im 188. Jahr.** 1.Makk 4,59; Joh 10,22 ) (*Wrtlich: Èdie Tage der LaubhttenÇ. Gemeint ist ein Fest mit so vielen Tagen wie das Laubhttenfest.) (**125/124 v. Chr.)
10 (Den gyptischen Juden wird die bevorstehende Tempelweihe angekndigt) Wir in Jerusalem und in Juda, die ltesten und Judas Makkabus wnschen dem Aristobulus, der ein Lehrer des Knigs Ptolemus und von hohepriesterlichem Stamme ist, und den andern Juden, die in gypten wohnen, Glck und Gesundheit.
11 Wir danken Gott sehr, da§ er uns, die wir uns gegen einen so mchtigen Knig wehren mu§ten, aus gro§er Not erlst hat.
12 Denn Gott selbst hat unsere Feinde aus der heiligen Stadt weggetrieben.
13 Als nmlich der Frst mit seinem scheinbar unberwindlichen Heer nach Persien gekommen war, wurde er im Tempel der Nana durch List der Priester der Nana erschlagen. 1.Makk 6,1-16; Kap 9,1-29)
14 Denn Antiochus kam dorthin samt seinen Freunden, als wollte er die Gttin freien, dachte aber nur daran, die reichen Schtze aus dem Tempel als Mitgift zu nehmen.
15 Als die Priester der Nana sie hervortrugen und er mit wenigen Freunden in das Heiligtum gegangen war, schlossen sie den Tempel zu.
16 Dann ffneten sie die geheime Tr in der Decke und warfen den Frsten mit Steinen zu Tode. Danach hieben sie alle in Stcke, schlugen ihnen die Kpfe ab und warfen sie denen zu, die drau§en standen.
17 Unser Gott sei fr alles gelobt, der die Gottlosen so dahingegeben hat!
18 Weil wir nun gedenken, am 25. Tag des Monats Kislew die Reinigung des Tempels zu begehen, haben wir's fr unsere Pflicht gehalten, euch das mitzuteilen, damit auch ihr dies Fest so begeht, wie man das Laubhttenfest und den Tag begeht, an dem Nehemia das Feuer gefunden hat, als er den Tempel und den Altar baute und wieder opferte. 1.Makk 4,59, 3.Mose 23,34)
19 Denn als unsre Vter nach Persien weggefhrt wurden, haben die frommen Priester jener Zeit Feuer vom Altar genommen und es heimlich in der Hhlung eines Brunnens versteckt, der eine wasserfreie Stelle besa§; dort verwahrten sie es so, da§ niemand den Ort erfuhr. Kap 2,1)
20 Als nun nach vielen Jahren Nehemia nach dem Willen Gottes vom Knig von Persien heimgesandt wurde, schickte er Nachkommen der Priester, die das Feuer verborgen hatten, damit sie es wieder suchten. Aber wie sie uns berichtet haben, haben sie kein Feuer, sondern dickflssiges Wasser gefunden. Neh 2)
21 Das gebot er ihnen zu schpfen und zu bringen. Als nun alles zum Opfer zugerstet war, hat Nehemia den Priestern befohlen, sie sollten das Wasser ber das Holz und das Opfer, das auf dem Holz lag, gie§en. (21 und 22) 1.Kn 18,34-38)
22 Als sie das getan hatten und nach einiger Zeit die Wolken vergangen waren und die Sonne aufleuchtete, da entzndete sich ein gro§es Feuer. Darber verwunderten sich alle.
23 Die Priester und das Volk aber beteten, bis das Opfer verbrannt war. Und Jonatan stimmte an, die andern aber antworteten ihm mit Nehemia. Neh 8,6)
24 Dies aber war das Gebet: Herr, Herr, Gott, der du alle Dinge geschaffen hast und furchterregend, stark und gerecht bist und barmherzig und allein der rechte Knig und Wohltter,
25 der du allein alle Gaben gibst, der du allein gerecht, allmchtig und ewig bist, der du Israel erlst aus allem bel, der du unsere Vter erwhlt und sie geheiligt hast;
26 nimm das Opfer an fr dein ganzes Volk Israel und bewahre und heilige dein Erbe.
27 Bring unsere Zerstreuten wieder zusammen, erlse, die den Heiden dienen mssen, und sieh die Verachteten an, vor denen alle ein Grauen haben: damit die Heiden erfahren, da§ du unser Gott bist.
28 Bestrafe, die uns unterdrcken und mit gro§em bermut uns alle Schande antun.
29 Pflanze dein Volk wieder ein an deinem heiligen Ort, wie Mose gesagt hat. 2.Mose 15,17; 5.Mose 30,3-5)
30 Die Priester aber sangen die Lobgesnge dazu. Als aber das Opfer verzehrt war,
31 lie§ Nehemia das brige Wasser auf gro§e Steine gie§en.
32 Auch da ging eine Flamme auf; aber sie wurde berstrahlt vom Leuchten des Feuers auf dem Altar. -
33 Dies alles ist bekannt geworden und vor den Knig der Perser gekommen, da§ man nmlich an dem Ort, wo die weggefhrten Priester das Feuer versteckt hatten, Wasser gefunden htte, mit dem dann die Leute Nehemias die Opfer geheiligt htten.
34 Da prfte es der Knig nach und lie§ den Ort einfriedigen und zum Heiligtum erklren;
35 und denen der Knig gndig war, denen gab er viele kostbare Geschenke aus seinem Schatz.
36 Und die Leute Nehemias nannten dies Wasser Neftar, auf deutsch: Reinigung; die meisten aber nennen es Neftai.
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1 Man findet auch in den Schriften, da§ der Prophet Jeremia denen, die weggefhrt wurden, geboten habe, sie sollten vom Feuer etwas verstecken, wie oben berichtet, Kap 1,19)
2 und da§ er ihnen das Gesetz mitgegeben und befohlen habe, sie sollten die Gebote des Herrn ja nicht vergessen und sich nicht verfhren lassen, wenn sie die goldenen und silbernen Gtzen und ihren Schmuck sehen wrden; Bar 6)
3 und er habe ihnen noch anderes dieser Art gesagt und sie ermahnt, sie sollten das Gesetz nicht aus ihrem Herzen lassen.
4 Auch stand in derselben Schrift, der Prophet habe auf gttlichen Befehl hin geboten, die Stiftshtte und die Bundeslade sollten mit ihm kommen,
5 als er auszog an den Berg, auf den Mose gestiegen war und von dem aus er das Erbland des Herrn gesehen hatte. Als Jeremia dorthin kam, fand er eine Hhle; darin versteckte er die Stiftshtte und die Lade und den Rucheraltar und verschlo§ den Eingang. 5.Mose 34,1)
6 Aber einige Mnner, die ihm nachgegangen waren, traten hinzu und wollten sich an dem Zugang ein Zeichen machen; sie konnten ihn aber nicht finden.
7 Als das Jeremia erfuhr, tadelte er sie und sagte: Diese Sttte soll kein Mensch kennen, bis Gott sein Volk wieder zusammenbringen und ihm gndig sein wird.
8 Dann wird der Herr dies alles wieder ans Licht bringen; und dann wird die Herrlichkeit des Herrn und die Wolke erscheinen, wie sie sich zu Moses Zeiten gezeigt hat und damals, als Salomo bat, da§ die Sttte ber die Ma§en geheiligt wrde. Hes 43,1-5, 2.Mose 40,34.35, 1.Kn 8,10-13.28-30)
9 In dieser Schrift wird auch erzhlt, wie weise Salomo gewesen ist und, wie er zur Einweihung und Vollendung des Tempels geopfert hat. 1.Kn 5,9-11.14, 1.Kn 8,63)
10 Und ebenso, wie Mose den Herrn gebeten hatte und Feuer vom Himmel fiel und die Opfer verzehrte, so betete auch Salomo, und das Feuer fiel herab und verzehrte die Brandopfer. 3.Mose 9,24, 2.Chr 7,1)
11 Und Mose sagte, das Sndopfer sei vom Feuer verzehrt worden, weil man's nicht gegessen habe. 3.Mose 10,16-20)
12 Ebenso hat auch Salomo die acht Tage gefeiert. (a) 1.Kn 8,65.66)
13 Das alles findet man auch in den Schriften und den Denkwrdigkeiten, die zu Nehemias Zeiten geschrieben worden sind; ferner, wieNehemia die Bcher ber die Knige und Propheten, auch die von David und die Briefe der Knige ber Weihgeschenke zusammengebracht und eine Bibliothek eingerichtet hat.
14 Ebenso hat aber auch Judas die Bcher, die verlorengegangen waren, weil Kriege im Lande gewesen sind, alle wieder zusammengebracht;
15 und wir haben sie hier. Solltet ihr sie also brauchen, so la§t sie bei uns holen!
16 Weil wir nun die Tempelreinigung begehen wollen, schreiben wir es euch hiermit; ihr werdet also gut daran tun, die Tage auch zu begehen.
17 Wir hoffen aber zu Gott, der seinem ganzen Volk geholfen und allen das Erbe verliehen hat, nmlich das Knigtum und das Priestertum und die Heiligkeit, 2.Mose 19,5.6; 1.Petr 2,9)
18 wie er's im Gesetz verhei§en hat: er wolle sich unser bald erbarmen und uns aus der weiten Welt an den heiligen Ort wieder zusammenbringen, 5.Mose 30,3-5)
19 wie er uns ja bereits aus gro§em Unglck errettet und die heilige Sttte gereinigt hat.
20 (Der Verfasser legt die Absicht seines Buches dar) Die Geschichten aber von Judas, dem Makkaber, und seinen Brdern und von der Reinigung des erhabenen Tempels und der Weihe des Altars;
21 von den Kriegen gegen Antiochus Epiphanes und seinen Sohn Eupator;
22 von den Erscheinungen vom Himmel her, die denen widerfuhren, die fr das Judentum redlich gekmpft haben, so da§ ihre kleine Schar das ganze Land wieder erobert und eine gro§e Menge der Heiden in die Flucht geschlagen und verfolgt hat;
23 und weiter davon, wie sie den Tempel, der in aller Welt berhmt ist, wieder gewonnen und die Stadt befreit haben und wie sie die Gesetze, die man auflsen wollte, wieder aufgerichtet haben, weil der Herr ihnen wohlwollte und gndig war:
24 dies alles, das Jason von Kyrene in fnf Bchern aufgezeichnet hat, gedenken wir, hier in eins zusammenzuziehen.
25 Denn wir sehen, um wieviel Zahlen es geht und wie schwer es wegen der Flle des Stoffs sein wird, wenn sich jemand in die Erzhlungen und Berichte einarbeiten will.
26 Wir haben uns also vorgenommen, denen, die gerne lesen, Anregung zu verschaffen, denen, die ihrem Gedchtnis etwas einprgen mchten, leichtere bersicht zu geben, allen aber, die das Buch in die Hand nehmen, Gewinn zu bringen.
27 Und wir merken wohl, da§ es uns nicht eben leicht werden wird, uns der Mhe dieser Krzung zu unterziehen; denn es gehrt viel Arbeit und gro§er Flei§ dazu,
28 wie es auch ohne Arbeit nicht zugeht, wenn man eine Mahlzeit bereiten und den Gsten etwas zugute tun will. Dennoch wollen wir diese Mhe gern auf uns nehmen, um vielen damit zu dienen,
29 dabei allerdings die genaue Erforschung des einzelnen dem Geschichtsschreiber berlassen, uns selbst aber darum bemhen, die Vorlagen fr unsere Zusammenfassung durchzugehen.
30 Denn wie ein Baumeister, der ein neues Haus baut, sich um den gesamten Bau zu kmmern hat, der aber, der es bernimmt, das Haus auszumalen, nichts weiter zu bedenken hat, als was man zur Ausschmckung braucht, so, meine ich, steht es auch bei uns.
31 In die Dinge einzudringen und sie zu durchforschen und sich mit den Einzelheiten genau zu beschftigen, das kommt dem Geschichtsschreiber zu;
32 wer aber nur nacherzhlen will, der darf sich krzer fassen und sich von der eingehenden Darstellung der Geschichte freimachen.
33 Und nun wollen wir mit der Erzhlung beginnen, nachdem wir so viel dem Voraufgeschickten hinzugefgt haben; es wre ja tricht, wenn die Vorrede lnger wrde als die ganze Erzhlung. Kap 1,1 - 2,19)
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1 (Der Tempelschatz wird vor Heliodor bewahrt) Als man in gutem Frieden in Jerusalem wohnte und die Gesetze aufs beste gehalten wurden, weil der Hohepriester Onias fromm war und das Bse ha§te, Kap 15,12)
2 wurden sogar die Knige bewogen, die Stadt zu ehren und herrliche Geschenke in den Tempel zu schicken. Ps 68,30; Offb 21,24)
3 So gewhrte auch Seleukus, der Knig in Vorderasien, aus seinen eignen Einknften alle Kosten, die der Opferdienst mit sich brachte.
4 Nun lebte damals ein Vorsteher des Tempels, der hie§ Simon und war ein Benjaminiter; der war mit dem Hohenpriester verfeindet wegen der Amtsfhrung des Marktvorstehers in der Stadt.
5 Weil ihm aber Onias zu mchtig war, zog er zu Apollonius, dem Sohn des Tharseas, der damals Befehlshaber in Zlesyrien und Phnizien war,
6 und meldete ihm, da§ der Tempelschatz in Jerusalem unerme§lich reich sei, so da§ man die Hhe der Gelder nicht errechnen knne; man bedrfe ihrer auch nicht zum Opfer; es sei mglich, da§ diese Gelder unter das Verfgungsrecht des Knigs fielen.
7 Als nun Apollonius zum Knig kam, berichtete er ihm, was ihm ber die Gelder bekannt war. Da bestimmte der Knig seinen Kanzler Heliodor, entsandte ihn und gab ihm den Befehl, sich die erwhnten Gelder ausliefern zu lassen.
8 Der machte sich sogleich auf und gab an, er m§te die Stdte in Zlesyrien und Phnizien bereisen. Seine Absicht aber war, den Befehl des Knigs auszufhren.
9 Als Heliodor nun nach Jerusalem kam und der Hohepriester und die Stadt ihn freundlich empfangen hatten, erzhlte er, was seinem Herrn berichtet worden war, und teilte mit, wozu er da wre, und fragte, ob es in Wahrheit so wre oder nicht.
10 Da antwortete ihm der Hohepriester: Es ist Geld, das Witwen und Waisen gehrt, hinterlegt zu treuer Hand. 5.Mose 27,19)
11 Anderes aber gehrt dem Hyrkanus, dem Sohn des Tobias, einem sehr bedeutenden Mann. Und es verhlt sich gar nicht so, wie der Verrter Simon gesagt hat; denn es sind nicht mehr als vierhundert Zentner Silber und zweihundert Zentner Gold.
12 So wrde es ein gro§er Frevel sein, wenn man die betrgen wollte, die auf die Heiligkeit der Sttte vertraut haben und auf die Wrde des Tempels, der in aller Welt so hoch geehrt wird, und auf seine Unverletzlichkeit.
13 Aber Heliodor bestand auf dem Befehl des Knigs und sagte, er m§te die Gelder fr den kniglichen Schatz nehmen,
14 und bestimmte einen Tag und kam in den Tempel, um sie zu besichtigen. Da erhob sich gro§er Jammer in der ganzen Stadt.
15 Die Priester warfen sich in ihrem heiligen Schmuck vor den Altar und riefen Gott im Himmel an, der zum Schutz dessen, was hinterlegt worden war, geboten hat, den Leuten das Ihre unversehrt zu erhalten. 2.Mose 22,6.7)
16 Den Hohenpriester aber konnte niemand ohne gro§es Mitleid anblicken; denn sein Aussehen und seine Gesichtsfarbe lie§en erkennen, da§ er in gro§en ngsten war.
17 Denn er war so tief erschrocken und zitterte am ganzen Leibe, da§ alle, die ihn sahen, verspren mu§ten, welches Leid sein Herz erfllte.
18 Die Leute aber liefen in Scharen aus den Husern und beteten miteinander, weil sie sahen, da§ die heilige Sttte in Schmach und Schande gebracht werden sollte.
19 Und die Frauen legten Scke an, entbl§ten die Brust und liefen auf die Gassen; und sogar jene Jungfrauen, die sonst nicht unter die Leute gingen, liefen unter die Tore und auf die Mauern oder schauten wenigstens aus den Fenstern;
20 alle aber hoben ihre Hnde auf zum Himmel und hielten das Bittgebet.
21 Es war zum Erbarmen, wie das Volk in einem gro§en Durcheinander niederfiel und dem Hohenpriester so angst und bange vor dem Kommenden war.
22 Whrend sie so den allmchtigen Herrn anriefen, da§ er das anvertraute Gut denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt und sicher erhalten wollte,
23 suchte Heliodor sein Vorhaben auszufhren. Und als er schon mit den Kriegsleuten in der Schatzkammer stand,
24 tat der Herrscher ber die Geister und alle Mchte ein gewaltiges Zeichen, so da§ alle, die einzudringen sich erdreistet hatten, von der Macht Gottes geschlagen in lhmende Furcht und Verzagtheit fielen.
25 Denn es erschien ihnen ein Pferd, das mit prchtigem Geschirr geschmckt war, darauf sa§ ein furchterregender Reiter; das rannte mit aller Macht auf Heliodor zu und drang mit den Vorderf§en auf ihn ein. Und der Reiter zeigte sich in einer goldenen Rstung.
26 Auch erschienen dem Heliodor zwei junge Mnner, die stark und schn waren und prchtig gekleidet; die traten auf beiden Seiten neben ihn hin und gei§elten ihn unablssig mit vielen Schlgen,
27 so da§ er im Nu zu Boden fiel und in Ohnmacht sank.
28 Da nahm man ihn, der eben noch mit gro§em Gefolge und allen seinen Kriegsleuten in die Schatzkammer gegangen war, und trug ihn in einer Snfte davon, weil er sich selbst nicht mehr helfen konnte,
29 so da§ man deutlich die Macht Gottes erkennen mu§te. So lag er durch Gottes Wirken stumm da und war jeder Hoffnung und Hilfe beraubt;
30 die Juden aber lobten den Herrn, der seine heilige Sttte so geehrt hatte. Und den Tempel, der kurz zuvor voll Furcht und Schrecken gewesen war, erfllte Freude und Wonne nach diesem Zeichen des allmchtigen Herrn.
31 Aber einige Freunde des Heliodor kamen eilends und baten Onias, da§ er doch den Hchsten anrufen und dem Heliodor, der jetzt in den letzten Zgen lag, das Leben gndig erwirken sollte. 1.Kn 13,6)
32 Weil aber der Hohepriester die Sorge hatte, der Knig knnte den Argwohn haben, die Juden htten dem Heliodor schndlich mitgespielt, opferte er fr ihn, damit er gesund wrde.
33 Und als der Hohepriester das Shnopfer darbrachte, erschienen die beiden jungen Mnner wieder in derselben Kleidung und sagten zu Heliodor: Dem Hohenpriester Onias hast du viel zu verdanken, denn um seinetwillen hat dir der Herr das Leben geschenkt;
34 doch weil du vom Himmel gegei§elt worden bist, so verkndige allen, wie gro§ die Gewalt Gottes ist. Und als sie dies gesagt hatten, entschwanden sie.
35 Heliodor aber lie§ dem Herrn opfern und tat ihm sehr gro§e Gelbde, weil er ihm das Leben wiedergegeben hatte, und empfing den Onias und kehrte danach mit der Streitmacht zum Knig zurck
36 und bezeugte allen, wie er mit eignen Augen die Taten des hchsten Gottes gesehen htte.
37 Als ihn aber der Knig fragte, welchen geeigneten Mann er sonst noch einmal nach Jerusalem schicken knnte, antwortete ihm Heliodor:
38 Wenn du einen Feind hast oder einen, der dich zu strzen gedenkt, den schicke hin! Du wirst ihn dann zurckbekommen, nachdem er gegei§elt worden ist, wenn er berhaupt mit dem Leben davonkommt.
39 Denn es wirkt wahrhaftig eine Kraft Gottes an jener Sttte; der seine Wohnung im Himmel hat, wacht darber und hilft ihr; und alle, die ihr in bser Absicht nahen, schlgt und vernichtet er. 1.Kn 8,30.43)
40 Dies ist die Geschichte von Heliodor und der Bewahrung der Schatzkammer.
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1 (Onias wird von Simon verleumdet und reist zum Knig) Jener Simon aber, der den Schatz und sein Vaterland verraten hatte, verleumdete den Onias, kein anderer als er habe dem Heliodor bel mitgespielt und sein Unglck angestiftet;
2 ja, er beschuldigte ihn sogar, ein Feind von Land und Leuten zu sein, obwohl er doch der Stadt alles Gute tat und es mit seinem Volk treu meinte und voll Eifer an Gottes Geboten festhielt.
3 Als nun die Feindschaft so gro§ geworden war, da§ einer von Simons Vertrauten mehrere Morde verbte,
4 und als Onias sah, da§ viel Unheil aus solcher Uneinigkeit kommen wrde, weil Apollonius, der Sohn des Menestheus, der Befehlshaber in Zlesyrien und Phnizien, den Simon in seiner Bosheit noch bestrkte, da machte Onias sich auf zum Knig,
5 nicht, um seine Mitbrger zu verklagen, sondern weil er in allem auf das Wohl des ganzen Volkes bedacht war.
6 Denn er sah: wenn der Knig nicht Vorsorge treffen wrde, so wre es nicht mglich, im ffentlichen Leben noch zum Frieden zu kommen und Simon von seiner Torheit abzubringen.
7 (Jason erschleicht sich das Hohepriesteramt und fhrt griechische Sitten ein) Als aber Seleukus gestorben und die Herrschaft an Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes* gekommen war, erschlich Jason, der Bruder des Onias, sich das Hohepriesteramt. 1.Makk 1,11 ) (*D. h. der (in gttlichem Lichte) Strahlende.)
8 Er versprach dem Knig, als er mit ihm zusammentraf, dreihundertsechzig Zentner Silber und aus anderm Einkommen achtzig Zentner.
9 Und darber hinaus versprach er, ihm noch hundertfnfzig Zentner zu berschreiben, wenn man gestatten wollte, da§ er aus eigner Vollmacht eine Kampfbahn und einen bungsplatz fr junge Leute herrichtete und die Jerusalemer als Antiochener einschrieb.
10 Als der Knig zustimmte und Jason die Macht ergriffen hatte, gewhnte er sogleich seine Mitbrger an die griechische Lebensart.
11 Und die Vorrechte, die der Knig aus Menschenfreundlichkeit den Juden durch Vermittlung des Johannes verliehen hatte, den Vater jenes Eupolemus, der als Gesandter nach Rom gegangen war, um ber Freundschaft und Waffenhilfe zu verhandeln, die gab er auf, schaffte die alten gesetzm§igen Einrichtungen ab und fhrte Sitten ein, die dem Gesetz widersprachen. 1.Makk 8,17)
12 Ganz bewu§t nmlich baute er unter der Burg eine Kampfbahn und brachte die besten der jungen Leute dazu, dort als Wettkmpfer aufzutreten. 1.Makk 1,15)
13 Und das griechische Wesen und die Aneignung fremder Sitten nahmen durch die bergro§e Ruchlosigkeit des gottlosen falschen Hohenpriesters Jason so berhand,
14 da§ die Priester nicht mehr eifrig im Dienst am Altar waren, vielmehr den Tempel verachteten und die Opfer vernachlssigten und nach dem Aufruf zum Diskuswerfen zur Kampfbahn liefen und an den gesetzwidrigen Spielen teilnahmen;
15 und was den Vtern eine Ehre war, galt ihnen nichts, aber die griechischen Auszeichnungen hielten sie fr ungemein wertvoll.
16 Das wurde ihnen freilich bse heimgezahlt; denn Gott machte eben die, denen sie in ihren Spielen und auch sonst ganz gleich werden wollten, zu ihren Feinden, die sie bestrafen mu§ten.
17 Denn mit Gottes Wort ist nicht zu scherzen - das wird sich in der Folge zeigen. Gal 6,7)
18 Als man nun in Tyrus das Kampfspiel hielt, das alle fnf Jahre gefeiert wurde, und der Knig selbst dabei war,
19 schickte der ruchlose Jason einige Jerusalemer, die Antiochener waren, als Zuschauer und durch sie dreihundert Drachmen Silber, um dem Herakles davon zu opfern. Als sie das berbrachten, baten sie darum, es nicht zum Opfer zu verwenden, weil sich das nicht schicken wrde, sondern es fr etwas anderes zurckzulegen. 5.Mose 13,7-9)
20 Obgleich er also das Geld zum Opfer fr Herakles gesendet hatte, verwandte man es der Mnner wegen, die es berbracht hatten, zur Ausrstung von Kriegsschiffen.
21 Antiochus sandte Apollonius, den Sohn des Menestheus, wegen der Thronbesteigung des Knigs Philometor nach gypten. So erfuhr Antiochus, da§ ihm Philometor abgeneigt geworden war, und daher war er auf seine Sicherheit bedacht; deshalb kam er nach Joppe und begab sich nach Jerusalem.
22 Er wurde von Jason und der ganzen Stadt prchtig empfangen und mit Fackeln in gro§em Triumph hineingeleitet. Danach zog er mit seinem Heer wieder nach Phnizien.
23 (Menelaus verdrngt Jason aus dem Hohepriesteramt) Aber nach drei Jahren schickte Jason den Menelaus, den Bruder des oben genannten Simon, um dem Knig das Geld zu berbringen und notwendige Regierungsgeschfte schriftlich abzuschlie§en. Kap 3,4)
24 Und als er bei dem Knig zu Gnaden kam, huldigte er ihm angesichts seiner Macht und brachte das Hohepriesteramt dadurch an sich selber, da§ er dem Knig dreihundert Zentner Silber mehr gab als Jason. Vers 8)
25 Und nachdem er die knigliche Beauftragung empfangen hatte, kam er nach Jerusalem; aber er hatte nichts von einem Hohenpriester an sich, sondern die Leidenschaften eines rohen Tyrannen und die Wut eines wilden Tieres.
26 So wurde Jason, der seinen Bruder aus dem Amt gesto§en hatte, wieder durch einen andern fortgesto§en und mu§te in das Land der Ammoniter fliehen;
27 und Menelaus bemchtigte sich der Herrschaft. Als er aber das Geld, das er dem Knig versprochen hatte, nicht entrichten konnte, obwohl es Sostratus, der Burghauptmann, an den das Geld zu zahlen war, von ihm forderte,
28 lie§ der Knig die beiden vor sich laden.
29 Und Menelaus lie§ als seinen Stellvertreter im Hohenpriesteramt seinen Bruder Lysimachus zurck, Sostratus aber als seinen Stellvertreter den Krates, den Hauptmann ber die Kriegsleute aus Zypern.
30 (Auf Anstiften des Menelaus wird Onias ermordet) Als die Dinge so standen, machten die Leute von Tarsus und Mallus einen Aufruhr, weil der Knig sie seiner Nebenfrau Antiochis geschenkt hatte.
31 Da machte sich der Knig eilends auf, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen, und lie§ den Andronikus, einen seiner angesehensten Wrdentrger, als Statthalter zurck.
32 Menelaus aber dachte, da§ er diese gute Gelegenheit ntzen m§te: er stahl einige goldene Gerte aus dem Tempelund schenkte sie dem Andronikus; andere konnte er nach Tyrus und in die umliegenden Stdte verkaufen.
33 Als das Onias erfuhr, begab er sich an eine Freistatt in Daphne, das bei Antiochia liegt, und tadelte ihn scharf.
34 Daher nahm Menelaus den Andronikus beiseite und forderte ihn auf, Hand an Onias zu legen. Der ging zu Onias, beredete ihn mit List, gab ihm Handschlag und Eid, und obwohl Onias Verdacht hegte, berredete Andronikus ihn, aus der Freistatt herauszukommen. Dann aber brachte er ihn sogleich um ohne alle Scheu vor dem Recht.
35 Das fanden nicht allein die Juden entsetzlich, sondern auch viele Heiden; sie waren entrstet ber den ruchlosen Mord an diesem Mann.
36 Als nun der Knig aus Zilizien wieder heimkehrte, wandten sich die Juden in allen Stdten an ihn, und auch die Griechen zeigten sich mit ihnen darber emprt, da§ Onias gewissenlos ermordet worden war.
37 Und Antiochus war in tiefster Seele betrbt und von Mitleid ergriffen und weinte, da§ ein Mann von so edler Gesinnung und so untadeliger Haltung umgekommen war;
38 und er ergrimmte voll Zorn und lie§ dem Andronikus sogleich das Purpurkleid abnehmen und die Kleider zerrei§en, ihn so in der ganzen Stadt umherfhren und zuletzt den Meuchelmrder an dem Ort aus der Welt schaffen, wo er Onias freventlich umgebracht hatte. So hat Gott ihn nach seinem Verdienst bestraft.
39 (Das Volk erhebt sich gegen Lysimachus) Als aber Lysimachus in der Stadt mit Wissen seines Bruders Menelaus viel aus dem Tempel gestohlen hatte und die Kunde davon unter die Leute gekommen war, versammelte sich die Gemeinde gegen Lysimachus, als schon viele goldene Gerte weggebracht worden waren.
40 Als nun die Massen sich erregten und sehr zornig waren, bewaffnete Lysimachus an die dreitausend Mann und begann mit Gewalttaten; dabei war der Anfhrer ein gewisser Auranus, der zwar schon ein lterer Mann, aber keineswegs schon vernnftig war. Sir 25,6-8)
41 Als die Brger sahen, da§ Lysimachus sie angreifen lie§, nahmen die einen Steine, die andern dicke Holzstcke, wieder andre rafften etwas von der daliegenden Asche zusammen und warfen alles miteinander auf die Leute des Lysimachus,
42 so da§ viele von ihnen verwundet, andre zu Boden geschlagen wurden, alle aber davonliefen. Den Tempelruber selbst aber erschlugen sie bei der Schatzkammer.
43 (Durch Bestechung bleibt Menelaus Hoherpriester) Wegen dieser Vorgnge wurde Menelaus vor Gericht gezogen.
44 Und sobald der Knig nach Tyrus gekommen war, trugen drei Gesandte des Hohen Rats ihm die Klage vor.
45 Als aber Menelaus schon unterlegen war, versprach er Ptolemus, dem Sohn des Dorymenes, viel Geld, damit er den Knig bereden sollte. 1.Makk 3,38)
46 Da nahm Ptolemus den Knig beiseite und ging mit ihm in einen Sulengang, als wollte er ihm Khlung verschaffen, und stimmte ihn um,
47 so da§ er den Menelaus, der doch alles Unglck angerichtet hatte, von der Anklage freisprach, aber die armen Leute zum Tode verurteilte, die doch sogar bei den Skythen als unschuldig erkannt und freigelassen worden wren. Kap 7,4)
48 Sogleich mu§ten die, die fr die Stadt, das Volk und die heiligen Gerte eingetreten waren, unschuldig sterben.
49 Darber waren sogar Leute von Tyrus emprt, und sie bereiteten ihnen ein gro§artiges Begrbnis.
50 Menelaus aber blieb an der Macht dank der Habsucht der Herrschenden und trieb es je lnger desto rger und tat den Brgern alles Unrecht an.
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1 (Himmelserscheinungen beunruhigen Jerusalem) Um diese Zeit zog Antiochus zum zweitenmal gegen gypten.
2 Man sah aber in der ganzen Stadt fast vierzig Tage lang, wie Reiter in golddurchwirkten Gewndern mit Lanzen und gezckten Schwertern in Zgen geordnet durch die Lfte einhersprengten;
3 und man sah Reiterscharen in Schlachtordnung aufeinandertreffen und gegeneinander anrennen, eine Bewegung von Schilden, eine Menge von Speeren, das Fliegen von Geschossen, das Schimmern von goldenen Rstungen und Harnische von vielerlei Art.
4 Da beteten alle, da§ dies doch ja nichts Bses bedeuten sollte.
5 (Jason nimmt ein schmhliches Ende) Nun kam das falsche Gercht auf, da§ Antiochus tot sei. Da nahm Jason nicht weniger als tausend Mann und griff unversehens die Stadt an. Als aber die Verteidiger der Mauer zurckgetrieben worden waren und die Stadt gerade erobert wurde,
6 floh Menelaus auf die Burg. Jason aber schlachtete seine Mitbrger schonungslos ab und bedachte nicht, da§ Kriegsglck gegen Blutsverwandte das gr§te Unglck ist, sondern er meinte, er siegte gegen Feinde und nicht gegen Landsleute.
7 Er konnte aber gleichwohl die Macht nicht erlangen, sondern erntete Schande fr seinen Anschlag und floh wieder ins Land der Ammoniter. Kap 4,26)
8 Schlie§lich kam es mit ihm zu einem bsen Ende. Er wurde bei Aretas, dem Knig der Araber, angeklagt und mu§te von einer Stadt in die andere fliehen, von allen verfolgt; er wurde geha§t, weil er von den Gesetzen abtrnnig war, und verabscheut als Verrter seines Vaterlands und Henker seiner Mitbrger, so da§ man ihn nach gypten verstie§.
9 Und wie er viele Leute aus ihrem Vaterland vertrieben hatte, so mu§te er auch selbst in der Fremde sterben, in Lazedmon, wo er um der Verwandtschaft willen Sicherheit zu finden gehofft hatte. 1.Makk 12,21)
10 Und wie er viele unbegraben hatte liegen lassen, so ist er auch hingestorben, ohne da§ jemand um ihn Leid getragen htte; er hat nicht nur das Glck entbehren mssen, bei seinen Vtern begraben zu werden, sondern hat berhaupt kein ehrliches Grab gefunden. Tob 1,20.21)
11 (Antiochus IV. Epiphanes plndert den Tempel von Jerusalem) (vgl. 1. Makk 1,21-29) Als diese Vorflle dem Knig zu Ohren kamen, dachte er, ganz Juda wrde von ihm abfallen. Und er zog in wildem Grimm von gypten herauf und nahm Jerusalem mit Gewalt ein
12 und befahl den Kriegsleuten, ohne Erbarmen alle zu erschlagen, die ihnen in die Hnde fielen, und auch die abzuschlachten, die sich auf die Huser hinaufflchteten.
13 Da mordete man hin Junge und Alte, Jnglinge, Frauen und Kinder, Jungfrauen und auch die Kinder in der Wiege,
14 so da§ in drei Tagen achtzigtausend Menschen zugrunde gingen, von denen vierzigtausend gettet und ebenso viele verkauft wurden.
15 Aber dem Antiochus gengte selbst das nicht, sondern er wagte sogar, in die heiligste Sttte auf Erden einzudringen; und Menelaus, der Verrter der Gesetze und des Vaterlands, fhrte ihn hinein. Kap 4,23-25)
16 Da raubte er mit seinen unreinen Hnden die heiligen Gerte; und alles, was andere Knige zu Mehrung, Glanz und Ehre der Sttte gegeben hatten, das raffte er mit seinen sndigen Hnden hinweg 2.Kn 25,13-17)
17 und berhob sich sehr und sah nicht, da§ der Herr um der Snden derer willen, die in der Stadt wohnten, fr kurze Zeit erzrnt war. Jes 54,7.8)
Das war der Grund, da§ Gott dem Schicksal der heiligen Sttte gegenber so gleichgltig blieb.
18 Wre das Volk nicht in so viele Snden verstrickt gewesen, so wrde es dem Antiochus ebenso ergangen sein wie dem Heliodor, der vom Knig Seleukus gesandt worden war, um die Schatzkammer zu besichtigen; der wurde, als er eindrang, alsbald gegei§elt, so da§ er von seinem frevelhaften Vorgehen ablassen mu§te. Kap 3,22-29)
19 Denn der Herr hat das Volk nicht auserwhlt um der Sttte willen, sondern die Sttte um des Volkes willen.
20 Darum mu§te die heilige Sttte auch mit leiden, als das Volk im Unglck war, wie sie auch an den Wohltaten teilhatte, die dem Volk spter erwiesen wurden. Denn wie die Sttte im Stich gelassen wurde, als der Allmchtige zrnte, so ist sie mit aller Herrlichkeit wieder zu Ehren gebracht worden, als Gott, der gro§e Herrscher, seinem Volk wieder gndig wurde. Mi 3,12 - 4,2)
21 Als Antiochus nun achtzehnhundert Zentner Silber aus dem Tempel geraubt hatte, zog er eilends nach Antiochia; aus Hoffart und berheblichkeit dachte er, er knnte schaffen, da§ man auf dem Land mit Schiffen fahren knnte wie auf dem Meer und auf dem Meer gehen wie auf dem Land.
22 Und er lie§ Vgte zurck, die das Volk qulen sollten: in Jerusalem den Philippus, einen Phrygier, der noch rger und wilder war als sein Herr;
23 auf dem Garizim den Andronikus; neben den beiden aber Menelaus, der noch rger als die andern sich ber die Brger erhob und gegen seine jdischen Mitbrger feindselig gesinnt war.
24 (Judas Makkabus zieht sich in die Wste zurck) (vgl. 1. Makk 1,30-39) Antiochus aber schickte den Erzbsewicht Apollonius mit zweiundzwanzigtausend Mann ins Land und gebot ihm, er sollte alle erwachsenen Mnner erschlagen, die Frauen aber und die jungen Leute verkaufen. 1.Makk 3,10)
25 Als er nun nach Jerusalem kam, stellte er sich friedlich bis zum heiligen Sabbattag; sobald er aber sah, da§ die Juden nicht arbeiteten, befahl er seinen Leuten, sich zu rsten.
26 Als nun alle herauskamen, um zu sehen, was da werden wrde, lie§ er sie alle erstechen; dann strmte er mit seinem Heer in die Stadt und erschlug eine gro§e Zahl.
27 Aber Judas, der auch Makkabus hei§t, machte sich mit neun andern davon in die Wildnis und ernhrte sich im Gebirge mit seinen Gefhrten nach Art der Tiere von Krutern, um nicht unter Unreinen leben zu mssen. 1.Makk 2,28)
6
1 (Antiochus IV. Epiphanes zwingt die Juden, als Heiden zu leben) (vgl. 1. Makk 1,43-56) Nicht lange danach sandte der Knig einen alten Mann von Athen, damit er die Juden dazu bringen sollte, da§ sie von den Gesetzen ihrer Vter abfielen und nicht mehr nach Gottes Gesetzen lebten.
2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn Tempel des Zeus Olympios nennen und den auf dem Garizim Tempel des Zeus Xenios, weil gastfreie Leute dort wohnten. 1.Makk 1,57, Joh 4,20-24)
3 Aber das wste Treiben nahm so berhand, da§ es allen sehr weh tat.
4 Denn die Heiden schwelgten und pra§ten im Tempel, gaben sich leichtfertig mit Dirnen ab, und sogar im heiligen Bezirk wohnten sie Frauen bei; auch trugen sie viel hinein, was sich nicht gehrte.
5 Man opferte auf dem Altar Opfer, die in den Gesetzen verboten sind; (5 und 6) 1.Makk 1,46-52; Dan 7,25)
6 es war nicht mehr mglich, den Sabbat oder andere altgewohnte Feiertage zu halten, und niemand durfte bekennen, da§ er ein Jude wre;
7 vielmehr trieb man die Juden mit roher Gewalt alle Monate zum Opferschmaus, wenn der Knig seinen Geburtstag feierte. Wenn man aber das Fest des Dionysos beging, zwang man sie, da§ sie mit Krnzen von Efeu dem Dionysos zu Ehren einherziehen mu§ten.
8 Man hatte auch auf Anraten des Ptolemus an die benachbarten griechischen Stdte ein Gebot ausgehen lassen, sie sollten die Juden ebenso zum Opferschmaus zwingen; 1.Makk 3,38)
9 wenn aber jemand darauf bestehen wrde, nicht zu den griechischen Sitten berzugehen, den sollte man niedermachen. Da sah man, welch gro§er Jammer sich eingestellt hatte.
10 Zwei Frauen nmlich wurden vorgefhrt, weil sie ihre Shne beschnitten hatten. Denen band man die Kindlein an die Brust und fhrte sie ffentlich herum durch die ganze Stadt und warf sie zuletzt ber die Mauer hinab. 1.Makk 1,63.64)
11 Einige Mnner hatten sich in den nahen Hhlen zusammengefunden, um heimlich den Sabbat zu halten. Als das Philippus angezeigt wurde, verbrannte man sie; denn sie wollten sich nicht wehren, damit sie sich nicht gegen den hochheiligen Tag vergingen. 1.Makk 2,31-38)
12 (Der Sinn der Leiden des jdischen Volkes) Ich mchte aber hier den Leser ermahnen, sich durch diesen Jammer nicht entmutigen zu lassen, sondern zu bedenken, da§ unserm Volk Strafen nicht zum Verderben, sondern zur Erziehung widerfahren. (12-17) Spr 3,11.12)
13 Denn das ist ein Zeichen gro§er Gnade, wenn Gott die Snder nicht lange Zeit gewhren l§t, sondern sie bald der Strafe anheimgibt.
14 Denn unser Herrscher sieht uns nicht so langmtig zu wie den andern Vlkern, die er hingehen l§t, bis sie das Ma§ ihrer Snden erfllt haben, und sie dann bestraft; sondern er wehrt uns, da§ wir's nicht so weit treiben mit unsern Snden und er uns zuletzt vernichtend bestrafen m§te.
15 Deshalb nimmt er seine Barmherzigkeit nie ganz von uns; und wenn er uns durch ein Unglck erzieht, l§t er doch sein Volk nie im Stich. Kap 7,16)
16 Das sei gesagt, damit wir daran denken.
17 Nun aber wollen wir rasch wieder auf die Geschichte kommen.
18 (Der greise Eleasar gibt ein Beispiel tapferen Sterbens) Eleasar war einer der angesehensten Schriftgelehrten, ein schon betagter und sehr schner Mann; dem sperrte man mit Gewalt den Mund auf, weil er Schweinefleisch essen sollte. 3.Mose 11,7)
19 Aber er wollte lieber in Ehren sterben als in Schande leben, und spie es aus
20 und ging freiwillig zur Marter, wie es sich ziemt fr die, die sich standhaft weigern, aus Liebe zum zeitlichen Leben Verbotenes zu essen. Dan 1,8)
21 Weil nun die Mnner, die zur Aufsicht beim gesetzwidrigen Opferschmaus bestellt waren, ihn seit langer Zeit gekannt hatten, nahmen sie ihn beiseite und redeten ihm zu, er sollte sich Fleisch besorgen, das er essen drfte, und es selbst zubereiten; er sollte aber so tun, als wre es das vom Knig befohlene Opferfleisch,
22 damit er so am Leben bleiben und wegen der alten Freundschaft mit ihnen Freundlichkeit erfahren knnte.
23 Aber er dachte so edel, wie es seinen hohen Jahren, dem Ansehen seines Greisenalters und seinem in Ehren ergrauten Haupt wohl anstand, auch seinem untadeligen Wandel von Jugend auf; und mehr noch: er folgte der heiligen Gesetzgebung Gottes und sagte sogleich gerade heraus: Schickt mich nur immer unter die Erde!
24 Denn es will meinem Alter bel anstehen, da§ ich heuchle, so da§ viele von den Jungen denken mssen: Eleasar, der nun neunzig Jahre alt ist, sei auch zum Heiden geworden,
25 und sie durch mich verfhrt werden, weil ich vor den Leuten heuchle und so mein Leben noch eine winzig kleine Zeit friste. Das wre fr mein Alter Schimpf und Schande.
26 Wenn ich auch jetzt der Strafe der Menschen entgehen wrde, so werde ich doch den Hnden des Allmchtigen, ich sei lebendig oder tot, nicht entfliehen knnen. Ps 139,7-10; Hebr 10,31)
27 Darum will ich jetzt tapfer sterben, wie es mir altem Mann wohl ansteht,
28 und den Jungen ein gutes Beispiel hinterlassen, damit auch sie freudig und tapfer um der erhabenen, heiligen Gesetze willen einen guten Tod sterben. Dan 12,3)
29 Als er diese Worte gesagt hatte, ging er sogleich zur Marter. Die ihn aber fhrten und ihm kurz vorher freundlich gewesen waren, wurden ihm jetzt feind um solcher Worte willen; denn sie meinten, er htte sie aus Trotz gesagt.
30 Als sie ihn aber geschlagen hatten und er dem Tode nahe war, seufzte er und sprach: Der Herr, der die heilige Erkenntnis hat, der wei§, da§ ich die Schlge und gro§en Schmerzen, die ich an meinem Leibe ertrage, und den Tod wohl htte umgehen knnen, da§ ich sie aber der Seele nach gern erleide, weil ich Gott frchte. Mt 10,28)
31 Und so ist er verschieden und hat mit seinem Tod ein Beispiel edler Gesinnung hinterlassen, das nicht allein die Jugend, sondern alle zur Tapferkeit mahnen soll.
7
1 (Sieben Brder und ihre Mutter sterben den Mrtyrertod) Es wurden auch sieben Brder samt ihrer Mutter gefangen und mit Gei§eln und Riemen geschlagen und vom Knig bedrngt, sie sollten Schweinefleisch essen, was ihnen im Gesetz verboten war. Kap 6,18)
2 Da sagte der lteste unter ihnen: Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen eher sterben als etwas gegen das Gesetz der Vter tun. Dan 3,16-18)
3 Da ergrimmte der Knig und gebot, man sollte Pfannen und Kessel ber das Feuer setzen.
4 Als man das sogleich getan hatte, gebot er, man sollte dem, der fr sie das Wort gefhrt hatte, die Zunge ausschneiden und die Haut vom Kopf abziehen, wie das die Skythen tun, und Hnde und F§e abhauen, und die andern Brder und die Mutter sollten dabei zusehen.
5 Als er nun so verstmmelt war, lie§ er ihn noch lebend zum Feuer bringen und in der Pfanne braten. Und als der Dampf aus der Pfanne sich weithin verbreitete, ermahnten sie und die Mutter sich untereinander, unverzagt zu sterben, und sprachen:
6 Gott der Herr sieht alles und wird sich unser ganz gewi§ erbarmen, wie Mose in seinem Gesang den Feinden ins Angesicht bezeugt hat, wenn er verkndigt: ÈUnd ber seine Knechte wird er sich erbarmen.Ç 5.Mose 32,36)
7 Als der erste so aus dem Leben geschieden war, fhrten sie den zweiten auch hin, um ihren Mutwillen mit ihm zu treiben; und sie zogen ihm vom Kopf Haut und Haar ab und fragten ihn, ob er Saufleisch essen wollte oder den ganzen Leib Glied fr Glied martern lassen.
8 Er aber antwortete in seiner Sprache und sagte: Ich will's nicht tun.
9 Daher marterten sie ihn weiter wie den ersten. Als er nun in den letzten Zgen lag, sprach er: Du verruchter Mensch, du nimmst uns wohl das zeitliche Leben; aber der Knig der Welt wird uns, die wir um seiner Gesetze willen sterben, wieder erwecken in der Auferstehung zum ewigen Leben. Dan 12,2)
10 Danach nahmen sie den dritten und trieben auch mit ihm ihren Mutwillen. Und als sie es von ihm forderten, streckte er sogleich die Zunge heraus und hielt unerschrocken die Hnde hin und sagte tapfer:
11 Diese Glieder sind mir vom Himmel gegeben; darum will ich sie gern gering achten um seiner Gesetze willen; denn ich hoffe, er wird sie mir wiedergeben.
12 Der Knig aber und seine Diener wunderten sich darber, da§ der Jngling so mutig war und die Marter fr nichts achtete.
13 Als auch dieser aus dem Leben geschieden war, peinigten sie den vierten ebenso und gei§elten ihn.
14 Als es aber mit ihm zum Sterben ging, sprach er: Das ist fr uns ein gro§er Trost: die Menschen knnen uns tten, aber wir hoffen auf Gottes Verhei§ung, da§ er uns wieder auferwecken wird; du aber wirst nicht auferweckt werden zum Leben. Mt 16,25, Hebr 11,35)
15 Gleich danach brachten sie den fnften und gei§elten ihn. Der sah Antiochus an und sprach zu ihm:
16 Du bist zwar ein Mensch und mu§t sterben; weil du aber unter den Menschen Gewalt hast, tust du, was du willst. Du sollst aber nicht meinen, da§ Gott unser Volk im Stich gelassen hat. (16 und 17) Dan 5,18-30, Kap 6,15)
17 Mach nur so weiter, dann wirst du erfahren, wie mchtig Gott ist, der dich und dein Geschlecht plagen wird. Kap 9,5)
18 Nach diesem fhrten sie den sechsten auch heran. Der sagte, als er sterben sollte: Mach dir nichts vor! Wir haben ja unser Leiden sehr wohl verdient, da wir uns an unserm Gott versndigt haben; und er handelt schrecklich an uns. Bar 1,15)
19 Du aber bilde dir nicht ein, du wrdest ungestraft bleiben, nachdem du gewagt hast, so gegen Gott zu toben. Jes 10,5-7)
20 beraus bewundernswert aber war die Mutter und wert, da§ man mit hchstem Lobe an sie denkt. Denn sie sah, wie ihre Shne alle sieben nacheinander an einem einzigen Tag zu Tode gemartert wurden, und durchlitt es tapfer um der Hoffnung willen, die sie zu Gott hatte.
21 Dadurch wurde sie so hochgesinnt, da§ sie einen Sohn nach dem andern in ihrer Sprache trstete, und fa§te sich, obwohl sie nur eine schwache Frau war, ein mnnliches Herz und sprach zu ihnen:
22 Ich wei§ nicht, wie ihr in meinem Scho§ entstanden seid, und den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben, noch habe ich zusammengefgt, woraus jeder von euch besteht. Ps 139,13-15; Pred 11,5)
23 Darum wird der, der die Welt geschaffen und alle Menschen gemacht und das Werden aller Dinge erdacht hat, euch den Odem und das Leben gndig zurckgeben, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen keinerlei Rcksicht nehmt auf euch selbst.
24 Antiochus meinte voll Argwohn, sie verachtete und schmhte ihn in ihrer Sprache; so redete er dem jngsten Sohn, der noch brig war, nicht allein mit guten Worten zu, sondern verhie§ ihm sogar mit einem Eide, wenn er sich von den Gesetzen seiner Vter lossagen wrde, so wollte er ihn reich und glcklich machen, ihn unter seine Freunde aufnehmen und ihm mter anvertrauen. 1.Makk 2,18)
25 Als der Jngling sich aber nicht bereden lassen wollte, lie§ der Knig die Mutter vor sich kommen und ermahnte sie, sie sollte den Sohn doch zu seinem Besten beraten.
26 Als er sie mit vielen Worten ermahnt hatte, nahm sie es auf sich, ihren Sohn zu berreden.
27 Aber sie spottete nur ber den rohen Tyrannen. Denn sie neigte sich zu ihrem Sohn und redete in ihrer Sprache mit ihm und sagte:
28 Mein lieber Sohn, den ich neun Monate unter meinem Herzen getragen und drei Jahre gestillt und gro§gezogen und bis zu diesem Alter geleitet und gepflegt habe, erbarme dich doch ber mich! Ich bitte dich, mein Kind, sieh Himmel und Erde an und alles, was darin ist, und bedenke: dies hat Gott alles aus nichts gemacht, und wir Menschen sind auch so gemacht. Hebr 11,3)
29 Darum frchte dich nicht vor diesem Henker, sondern nimm den Tod auf dich wie deine Brder, damit dich Gott zur Zeit des Erbarmens samt deinen Brdern mir wiedergebe. Mt 19,29)
30 Whrend sie noch redete, sprach der Jngling: Auf wen wartet ihr noch? Ich gehorche dem Gebot des Knigs nicht, sondern ich hre auf das Gebot des Gesetzes, das unsern Vtern durch Mose gegeben ist. Apg 5,29)
31 Du kannst dir zwar gegen die Hebrer alles Leid ausdenken, wirst aber der Hand Gottes gewi§ nicht entrinnen.
32 Wir leiden ja um unsrer Snden willen;
33 aber obwohl unser lebendiger Herr eine Zeitlang zornig ist und uns bestraft und zchtigt, so wird er doch seinen Knechten wieder gndig werden. Jes 54,7.8)
34 Du Gottloser, Verruchtester unter allen Menschen, berhebe dich nicht in eitlen Hoffnungen und lege nicht in deiner Wut Hand an die Kinder Gottes!
35 Denn du bist dem Gericht des allmchtigen Gottes, der alle Dinge sieht, noch nicht entronnen.
36 Unsere Brder, die eine kurze Zeit sich haben martern lassen, die haben jetzt teil am ewigen Leben nach der Verhei§ung Gottes: du aber sollst nach dem Urteil Gottes bestraft werden, wie du es mit deinem Hochmut verdient hast. 2.Kor 4,17)
37 Ich will Leib und Leben um der Gesetze meiner Vter willen dahingeben wie meine Brder und zu Gott schreien, da§ er bald seinem Volk gndig werde, du aber unter gro§er Marter und Qual bekennen mu§t, da§ er allein Gott ist. Kap 9,13-17)
38 Der Zorn des Allmchtigen aber, der mit Recht ber unser ganzes Volk ergangen ist, mge an mir und meinen Brdern zum Stehen kommen.
39 Als dies der Knig hrte, wurde er toll und tricht und lie§ ihn noch schlimmer martern als die andern; denn es verdro§ ihn, da§ er so verchtlich von ihnen behandelt wurde.
40 So ist auch dieser, ohne unrein geworden zu sein, gestorben und hat sein ganzes Vertrauen auf den Herrn gestellt.
41 Zuletzt, nach den Shnen, wurde auch die Mutter hingerichtet.
42 Dies sei genug von den heidnischen Opferschmusen und den grausamen Martern.
8
1 (Judas Makkabus beginnt den Kampf) (vgl. 1. Makk 3,1-9) Aber Judas Makkabus und seine Gefhrten gingen auf Schleichwegen heimlich in die Ortschaften und riefen ihre Blutsverwandten zusammen und was sonst noch bei dem Glauben der Juden geblieben war, und brachten an sechstausend Mann zusammen. Kap 5,27)
2 Und sie riefen den Herrn an, er wolle das Volk ansehen, das von allen zu Boden getreten worden war, und sich erbarmen ber den Tempel, den die gottlosen Menschen entheiligt hatten,
3 und ber die Stadt, die eben zugrunde ging und ganz dem Erdboden gleichgemacht werden sollte. Auch wolle er doch das unschuldige Blut, das zu ihm rief, hren 1.Mose 4,10)
4 und an die unschuldigen Kindlein denken, die wider alles Recht umgebracht wurden, und sich an die Lsterung seines Namens erinnern und seinen Ha§ gegen all dies Bse erweisen. Kap 6,10; Mt 2,16)
5 Dem Makkabus aber mit seiner Heerschar konnten die Heiden schon nicht mehr Widerstand leisten; denn der Herr lie§ von seinem Zorn ab und war seinem Volk wieder gndig.
6 Judas aber berfiel unversehens Stdte und Drfer und steckte sie in Brand und brachte die gnstig gelegenen Orte an sich und schlug nicht wenige Feinde in die Flucht;
7 dabei nutzte er besonders die Nchte aus. So sprach man weit und breit von seinen tapferen Taten.
8 (Judas Makkabus siegt ber Nikanor, Timotheus und Bakchides) (vgl. 1. Makk 3,37 - 4,25) Als aber Philippus sah, da§ Judas je lnger destostrker wurde, zumal ihm oft das Glck beistand, schrieb er an Ptolemus, den Befehlshaber in Zlesyrien und Phnizien, er solle der Sache des Knigs zu Hilfe kommen. Kap 5,22)
9 Der aber bestimmte alsbald den Nikanor, den Sohn des Patroklus, der zu den engsten Freunden des Knigs gehrte, und schickte ihn mit nicht weniger als zwanzigtausend Mann aus den verschiedensten Vlkern, um die Juden vollstndig auszurotten; und er gab ihm einen Hauptmann bei, mit Namen Gorgias, der ein erfahrener Krieger war.
10 Nikanor aber hatte vor, mit den gefangenen Juden den Betrag hereinzubringen, den der Knig den Rmern jhrlich zahlen mu§te, nmlich zweitausend Zentner in Silber. 1.Makk 8,7)
11 Darum schickte er alsbald in die Stdte am Meer und forderte dazu auf, jdische Sklaven zu kaufen, neunzig Juden fr einen Zentner. Er dachte aber nicht daran, da§ ihm die Strafe des Allmchtigen so nahe wre. 3.Mose 25,42)
12 Als nun Judas hrte, da§ Nikanor heranzog, gab er seinen Leuten bekannt, da§ ein Heer heranrckte.
13 Da liefen alle auseinander, die verzagt waren und nicht darauf vertrauten, da§ Gott die Feinde bestrafen wrde, und machten sich davon. 1.Makk 3,56)
14 Die andern aber verkauften alles, was sie noch hatten, und baten den Herrn, er wolle sie erretten, die der gottlose Nikanor schon vor dem Kampf verkauft hatte;
15 und wenn er sie schon nicht um ihretwillen erretten wolle, so mge er es doch tun um des Bundes willen, den er mit ihren Vtern geschlossen hatte, und um seines heiligen und herrlichen Namens willen, nach dem sie genannt sind. 3.Mose 26,42-45, 4.Mose 6,27; Dan 9,18.19)
16 Als nun Makkabus seine Leute versammelt hatte, sechstausend Mann, ermahnte er sie, sie sollten sich nicht entsetzen vor den Feinden noch sich frchten vor der gro§en Zahl der Heiden, die ohne alles Recht gegen sie heranzogen,
17 sondern sich tapfer wehren und an die Schmach denken, die die Feinde der heiligen Sttte freventlich angetan, und wie sie die Stadt verhhnt und geplagt und die ererbten Ordnungen zerstrt hatten.
18 Sie verlassen sich, sagte er, auf ihre Waffen und auf ihre Khnheit; aber wir verlassen uns auf den allmchtigen Gott, der mit einem einzigen Wink nicht allein die, die jetzt gegen uns ziehen, sondern auch die ganze Welt zu Boden schlagen kann. 1.Sam 17,45-47)
19 Er zhlte ihnen aber auf, wie Gott so oft ihren Vtern geholfen htte, und wie zur Zeit Sanheribs hundertfnfundachtzigtausend Mann umgekommen wren; 2.Kn 19,35)
20 und wie Gott in Babylon bei der Schlacht gegen die Galater geholfen htte, als im ganzen nur achttausend Juden und viertausend Mazedonier in die Schlacht zogen; als aber die Mazedonier in gro§e Not gekommen waren, erschlugen die achttausend Juden allein durch die Hilfe vom Himmel her hundertzwanzigtausend Mann und erlangten dadurch gro§e Beute.
21 Als er sie so wieder mutig und sogar bereit gemacht hatte, um der Gesetze und des Vaterlands willen zu sterben,
22 teilte er das Heer in vier Abteilungen ein und stellte seine Brder an ihre Spitze, nmlich Simon, Josef und Jonatan, und unterstellte einem jeden tausendfnfhundert Mann (22 und 23) 1.Makk 2,2-5)
23 und auch dem Eleasar. Danach las er das heilige Buch vor, gab ihnen die Losung: Gott unsre Hilfe!, zog selbst der ersten Schar voran und griff Nikanor an. Kap 13,15; Ps 46,2)
24 Aber der allmchtige Gott stand ihnen bei, so da§ sie Nikanors ganzes Heer in die Flucht schlugen, nachdem sie den gr§eren Teil verwundet und verstmmelt und ber neuntausend erschlagen hatten.
25 Denen aber, die gekommen waren, um die Juden zu kaufen, nahmen sie das Geld ab.
26 Und nachdem sie den Feinden lange nachgejagt hatten, mu§ten sie wieder umkehren; denn es war der Abend vor dem Sabbat. Darum hrten sie auf, jenen nachzueilen.
27 Sie sammelten die Waffen der Feinde und nahmen ihnen die Rstungen ab; dann hielten sie den Sabbat und lobten und priesen Gott aus vollem Herzen, da§ er ihnen bis zu diesem Tage durchgeholfen und wieder angefangen hatte, ihnen seine Gnade zu erweisen. Kap 6,6)
28 Nach dem Sabbat teilten sie von der Beute aus unter die Bedrngten, Witwen und Waisen; und das brige behielten sie fr sich und ihre Kinder. 4.Mose 31,27; 5.Mose 24,19-21)
29 Als sie dies alles vollbracht hatten, hielten sie ein gemeinsames Gebet und riefen den barmherzigen Herrn an, da§ er seinen Knechten bis ans Ende gndig bleiben wolle.
30 Danach hatten sie viele Kmpfe mit den Leuten des Timotheus und Bakchides, erschlugen ber zwanzigtausend Mann und eroberten starke Festungen; sie teilten die gro§e Beute gleichm§ig unter sich und unter die Bedrngten, Waisen, Witwen, aber auch die Alten. 1.Makk 5,6, 1.Makk 7,8)
31 Und als sie sich mit Waffen versorgt hatten, lagerten sie diese alle sorgfltig an gnstig gelegenen Orten und brachten den Rest der Rstungen nach Jerusalem.
32 Sie tteten den Befehlshaber der Leute des Timotheus, einen beraus gottlosen Mann, der die Juden sehr geplagt hatte.
33 Sie feierten aber ihren Sieg daheim in Jerusalem. Dabei verbrannten sie die Mnner, die die heiligen Tore angezndet hatten, und Kallisthenes, der in ein kleines Haus geflohen war; so empfing er den verdienten Lohn fr seine Gottlosigkeit. Kap 1,8; Ps 100,4)
34 Der Erzfrevler Nikanor aber, der die tausend Kaufleute mitgebracht hatte, da§ sie die Juden kaufen sollten,
35 wurde durch die Hilfe des Herrn von denen gedemtigt, die er fr die Allergeringsten gehalten hatte. Und nachdem er sein prchtiges Gewand abgelegt hatte, kam er ganz allein wie ein entlaufener Knecht mitten durchs Land nach Antiochia und konnte darber noch froh sein, da doch sein Heer vernichtet war.
36 Und er, der den Rmern versprochen hatte, er werde von dem Erls fr die Gefangenen Jerusalems den Tribut bezahlen, mu§te jetzt verknden, da§ ein andrer fr die Juden streite und da§ die Juden unverwundbar seien, weil sie in den Geboten wandelten, die jener ihnen gegeben habe. 2.Mose 23,22)
9
1 (Antiochus IV. Epiphanes stirbt trotz spter Reue eines schrecklichen Todes) (vgl. 1. Makk 6,1-16) Um dieselbe Zeit mu§te Antiochus mit Schanden aus Persien abziehen.
2 Denn als er in Persepolis eingerckt war und den Tempel zu plndern und die Stadt fest in die Hand zu bekommen versuchte, machten sich die Einwohner in Scharen auf und suchten Hilfe bei den Waffen; so kam es, da§ Antiochus von ihnen zurckgeschlagen wurde und mit Schimpf und Schande abziehen mu§te.
3 Als er nun in Ekbatana war, kam ihm zu Ohren, wie es Nikanor und den Leuten des Timotheus ergangen war. Jdt 1,1)
4 Zornentbrannt nahm er sich vor, die Schmach, die ihm von denen widerfahren war, die ihn in die Flucht geschlagen hatten, nunmehr an den Juden zu rchen. Darum gebot er dem Wagenlenker, Tag und Nacht zu fahren, um die Reise rasch hinter sich zu bringen. Doch das Gericht vom Himmel her schwebte schon ber ihm. Denn in seiner berheblichkeit hatte er gesagt: Sobald ich nach Jerusalem komme, mache ich aus der Stadt einen Totenacker fr die Juden. Spr 16,18)
5 Darum bestrafte ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem inneren Leiden, das niemand heilen konnte. Denn sobald er das gesagt hatte, kam ihn ein solches Rei§en im Leib an und ein so gro§es Grimmen in den Drmen, da§ man ihm nicht helfen konnte. Ps 33,13-16, Kap 7,17)
6 So geschah ihm eben recht, weil er andere Leute mit so vielen und bisher unerhrten Martern geplagt hatte.
7 Dennoch lie§ er von seinem wilden Trotz nicht ab, sondern wurde noch berheblicher und schnaubte Feuer und Flammen gegen die Juden und befahl, noch schneller zu fahren. Da strzte er von dem dahinsausenden Wagen und tat einen so unglcklichen Fall, da§ ihm alle Glieder seines Leibes verrenkt wurden.
8 Da mu§te er, der soeben noch in bermenschlicher Prahlerei meinte, er knnte den Wogen des Meeres gebieten und die hohen Berge auf die Waagschale legen, nach einem einzigen Fall sich auf einer Snfte tragen lassen, so da§ alle an ihm die Gewalt Gottes erkannten. Kap 5,21, Jes 40,12)
9 Es kam soweit, da§ auch unzhlige Wrmer aus dem Leibe des Gottlosen hervorkrochen und da§ ihm noch bei lebendigem Leibe unter gro§en Schmerzen und Qualen ganze Stcke seines Fleisches abfielen und da§ er so scheu§lich stank, da§ das ganze Heer darunter litt. Apg 12,23)
10 Und ihn, der kurz zuvor noch gemeint hatte, er knnte nach den Sternen am Himmel greifen, den konnte niemand mehr tragen wegen des Gestanks, der nicht auszuhalten war. Jes 14,13-17)
11 Da begann er, schwer getroffen, von seiner berheblichkeit abzulassen und zur Erkenntnis zu kommen, weil er von Gott so gegei§elt wurde und die Schmerzen jeden Augenblick gr§er wurden.
12 Und als er zuletzt den Gestank selbst nicht mehr ertragen konnte, da sagte er: Es ist recht, da§ man sich Gott unterwirft und da§ ein sterblicher Mensch nicht so vermessen ist, zu meinen, er sei Gott gleich. Dan 4,27-34)
13 Und der Verruchte hob an und betete zu dem Herrscher, der sich nun freilich nicht mehr ber ihn erbarmen wollte, Kap 6,14)
14 und versprach, da§ er die heilige Stadt, auf die er eilends zugefahren war, um sie dem Erdboden gleichzumachen und sie in einen Totenacker zu verwandeln, fr frei erklren wollte.
15 Und die Juden, die er zuvor nicht wert geachtet hatte, da§ sie begraben wrden, sondern samt ihren Kindern den Vgeln und wilden Tieren zu fressen geben wollte, die wollte er alle den Brgern von Athen gleichstellen.
16 Und den heiligen Tempel, den er zuvor beraubt hatte, wollte er mit den schnsten Weihgeschenken schmcken und viel mehr heilige Gerte dahin erstatten, als zuvor da gewesen wren; und alle Zuwendungen, die man fr Opfer ntig hatte, wollte er von seinen eignen Einknften gewhren. Kap 3,2.3)
17 Darber hinaus wollte er selber ein Jude werden und an allen Orten die Gewalt Gottes verknden. Kap 7,37)
18 Als aber die Qualen nicht nachlassen wollten - denn es war Gottes gerechtes Gericht ber ihn gekommen -, verzweifelte er an seinem Leben und schrieb an die Juden wie in einer Bittschrift:
19 Antiochus, Knig und Feldherr, entbietet seinen Brgern, den redlichen Juden, seinen Gru§ und wnscht ihnen Gesundheit und Wohlergehen.
20 Wenn ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid und es euch nach Wunsch geht, will ich dafr Gott danken. Ich aber setze meine Hoffnung auf den Himmel
21 und denke in Liebe an eure Ehrerbietung und Freundlichkeit. Weil ich bei der Rckkehr aus Persien schwer krank geworden bin, habe ich es fr ntig gehalten, fr die gemeinsame Sicherheit aller zu sorgen,
22 wiewohl ich an meinem Aufkommen nicht verzweifle, sondern fest hoffe, da§ es besser mit mir werden wird.
23 Aber wie mein Vater, als er mit einem Heer in die oberen Lnder zog, seinen knftigen Nachfolger bestimmte,
24 damit man w§te, falls sich etwas Unerwartetes ereignete oder etwas Schlimmes gemeldet wrde, wer Herr sein sollte, und das Reich nicht in Verwirrung geriete;
25 so auch ich: weil ich berdies sehe, wie die angrenzenden Frsten und die Nachbarn des Reiches auf die Gelegenheit lauern und darauf warten, wie es ausgehen wird, habe ich meinen Sohn Antiochus zum Knig bestimmt, den ich den meisten von euch schon oft anvertraut und anbefohlen habe, wenn ich in die oberen Provinzen gezogen bin. Im gleichen Sinn habe ich auch an ihn geschrieben. 1.Makk 3,32-37)
26 Deshalb ermahne und bitte ich euch, an all die Wohltaten euch zu erinnern, die ich allen gemeinsam wie auch jedem einzelnen erwiesen habe, und mir und meinem Sohn fortan wie bisher freundlich und treu zu sein.
27 Denn ich habe das Vertrauen zu ihm, er werde meine Milde und Menschenfreundlichkeit fortsetzen und so mit euch gut auskommen.
28 So litt denn der Mrder und Gotteslsterer so gro§e Schmerzen, wie er sie andern angetan hatte, und starb eines jmmerlichen Todes in fremdem Lande in der Wildnis.
29 Philippus aber, der mit ihm erzogen worden war, besorgte seine Bestattung. Das ist der Philippus, der spter, weil er sich vor dem Sohn des Antiochus frchtete, nach gypten zu Ptolemus Philometor geflohen ist. 1.Makk 6,14.15, Kap 4,21)
10
1 (Die Juden gewinnen den Tempel zurck und setzen das Fest der Tempelweihe ein) (vgl. 1. Makk 4,36-59) Gott aber trieb Makkabus und seine Leute dazu an, den Tempel und die Stadt wieder einzunehmen.
2 Und sie zerstrten die Altre, die die Heiden auf dem Marktplatz errichtet hatten, und die Gtzenhaine. (2 und 3) 5.Mose 12,1-6)
3 Und nachdem sie den Tempel gereinigt hatten, bauten sie einen neuen Altar und nahmen Feuersteine, schlugen Feuer und brachten wieder Opfer dar - das war zwei Jahre lang nicht geschehen -, opferten Rucherwerk, zndeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. 1.Makk 21-23)
4 Als nun das alles geschehen war, warfen sie sich mit dem ganzen Krper auf die Erde nieder und baten den Herrn: er wolle sie ja nicht wieder in solchen Jammer kommen lassen, sondern, wenn sie sich auch einmal versndigen wrden, sie in Milde zchtigen und nicht in die Hnde der Gotteslsterer, der grausamen Heiden, geben. Jer 10,24)
5 Und Gott schickte es so, da§ an dem gleichen Tage, an dem die Fremden den Tempel unrein gemacht hatten, nmlich am fnfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew, der Tempel gereinigt wurde.
6 Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim Laubhttenfest, und dachten daran, da§ sie noch vor kurzer Zeit ihr Laubhttenfest in der Wildnis und in den Hhlen wie wilde Tiere gehalten hatten. Kap 1,18, Hebr 11,37.38)
7 Sie trugen laubumwundene Stbe und schne Zweige und Palmwedel und priesen mit Lobgesngen den, der es gefgt hatte, da§ seine heilige Sttte wieder gereinigt wurde.
8 Dann stimmten sie in der Gemeinde ab, fa§ten den Beschlu§ und lie§en als Gebot fr das ganze Volk der Juden ausgehen, da§ man diese Tage jhrlich feiern sollte.
9 (Die Feindschaft der Syrer gegen die Juden hlt an) So ging es zu, als Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes starb. Kap 4,7)
10 Nun kommen wir zu Antiochus Eupator, dem Sohn des gottlosen Antiochus, und erzhlen so kurz wie mglich die wichtigsten Kriegsnte. 1.Makk 6,17)
11 Als Eupator Knig wurde, setzte er Lysias, den obersten Befehlshaber in Zlesyrien und Phnizien, zum Kanzler ein. 1.Makk 3,32)
12 Ptolemus Makron nmlich, der die Juden gern in ihrem Recht geschtzt htte, weil sie bisher so viel Unrecht erlitten hatten, arbeitete darauf hin, sie in Frieden leben zu lassen. Kap 9,29; 1.Makk 1,19)
13 Deshalb verklagten ihn die Freunde des Knigs bei Eupator; auch nannte man ihn bei jeder Gelegenheit einen Verrter, weil er die Insel Zypern, die ihm Philometor anvertraut hatte, verlassen und zu Antiochus Epiphanes bergegangen war; und da er nicht mehr mit Ehren sein Amt fhren konnte, nahm er sich mit Gift das Leben.
14 Als nun Gorgias in diesen Gebieten Befehlshaber wurde, nahm er Kriegsleute in Sold und hielt den Krieg mit den Juden bestndig in Gang. Kap 8,9; 1.Makk 5,59)
15 (Judas Makkabus erobert idumische Festungen) Gemeinsame Sache mit Gorgias machten auch die Idumer: da sie gnstig gelegene Festungen innehatten, lie§en sie die Juden nicht zur Ruhe kommen; auch nahmen sie die bei sich auf, die aus Jerusalem verjagt worden waren, und lie§en den Krieg immer wieder aufflammen. Am 1,11.12)
16 Da kamen Makkabus und seine Leute zusammen und hielten ein Bittgebet, da§ ihnen Gott beistehen mchte;
17 dann brachen sie gegen die Festungen der Idumer auf, griffen krftig an und eroberten sie; alle, die sich auf den Mauern zur Gegenwehr stellten, vertrieben sie; wer ihnen sonst in die Hnde fiel, den machten sie nieder und tteten nicht weniger als zwanzigtausend Menschen. 1.Makk 5,3)
18 Es entrannen ihnen aber an die neuntausend in zwei beraus starke Burgen, die gegen eine Belagerung mit allem ausgerstet waren.
19 Da lie§ Makkabus den Simon und Josef, dazu Zachus und seine Leute zurck, die zur Belagerung stark genug waren; er selbst aber zog fort vor andere Stdte, wo man ihn notwendig brauchte.
20 Gewisse Leute um Simon aber lie§en sich, geldgierig wie sie waren, durch einige von den Belagerten bestechen und nahmen siebzigtausend Drachmen von ihnen und lie§en sie entkommen.
21 Als das nun Makkabus erfuhr, rief er die Hauptleute zusammen und klagte jene an, sie htten ihre Brder fr schndes Geld verkauft, indem sie die Feinde hatten entkommen lassen. 5.Mose 24,7)
22 Er lie§ sie als Verrter tten und strmte alsbald die beiden Burgen.
23 Und weil ihm alles glckte, was er mit den Waffen unternahm, brachte er in den beiden Festungen mehr als zwanzigtausend Menschen ums Leben.
24 (Timotheus wird bei der Eroberung der Festung Geser gettet) Timotheus aber, den die Juden einst geschlagen hatten, rstete sich mit einer Menge fremden Kriegsvolks und sammelte viel Reiterei aus Asien und trat mit der Absicht auf, Juda mit Gewalt einzunehmen. Kap 8,30)
25 Und als er sich dem Lande nherte, streuten Makkabus und seine Leute zum gemeinsamen Gebet vor Gott
26 Erde auf ihr Haupt und legten Scke an und fielen am Fu§e des Altars nieder und baten, da§ Gott ihnen gndig und ihren Feinden ungndig sein wolle und Widersacher ihrer Widersacher, wie es im Gesetz verkndet ist. Jdt 4,14, 2.Mose 23,22)
27 Als sie nun gebetet hatten, nahmen sie ihre Waffen auf und zogen ein gutes Stck vor die Stadt hinaus, bis sie in die Nhe der Feinde kamen; da machten sie halt.
28 Und sobald die Sonne aufging, stie§en die beiden Heere aufeinander; und die einen hatten neben ihrer Tapferkeit als Brgschaft fr Kriegsglck und Sieg die Zuflucht, die sie zum Herrn genommen hatten; die andern aber lie§en sich im Kampf allein von ihrer menschlichen Leidenschaft fhren.
29 Als nun die Schlacht am heftigsten war, erschienen den Feinden vom Himmel her fnf strahlende Gestalten auf Pferden mit goldenen Zumen; die zogen vor den Juden her, Kap 3,25)
30 und zwei von ihnen hielten sich zu beiden Seiten neben Makkabus und beschtzten ihn mit ihren Waffen, so da§ ihn niemand verwunden konnte, und schossen blitzende Pfeile auf die Feinde, so da§ sie geblendet, verwirrt und niedergeschlagen wurden.
31 Und es wurden erschlagen zwanzigtausendfnfhundert Mann zu Fu§ und sechshundert Reiter.
32 Timotheus selbst aber entfloh nach Geser, einem stark befestigten Platz; dort fhrte der Hauptmann Chreas den Befehl.
33 Da belagerten Makkabus und seine Leute den festen Platz mit freudigem Mut vier Tage lang.
34 Aber die Besatzung verlie§ sich auf die Strke des Orts und stie§ ungeheuerliche Lsterungen und Schmhungen aus.
35 Aber am fnften Tage wurden zwanzig junge Mnner von den Leuten des Makkabus sehr zornig ber die dauernde Schmhung und liefen mannhaft Sturm gegen die Mauer und erschlugen in wilder Wut jeden, der ihnen in den Weg kam.
36 Ebenso erstiegen andere den Ort auf einer andern Seite, legten Feuer an die Trme und verbrannten die Gotteslsterer bei lebendigem Leibe.
37 Wieder andere hieben die Tore auf, lie§en das brige Heer hinein und eroberten so die Stadt. Sie erschlugen Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, und seinen Bruder Chreas und Apollophanes.
38 Als sie das alles vollbracht hatten, priesen sie mit Lobgesngen und Dankliedern den Herrn, der Israel eine so gro§e Wohltat erwiesen und ihnen den Sieg gegeben hatte.
11
1 (Judas Makkabus besiegt Lysias) (vgl. 1. Makk 4,26-35) Als nun Lysias, der Vormund und Vetter und Kanzler des Knigs, dies alles erfuhr, ging es ihm sehr nahe. Kap 10,11)
2 Und er zog in ganz kurzer Zeit achtzigtausend Mann und die ganze Reiterei zusammen und wandte sich gegen die Juden in der Absicht, Griechen in der Stadt Jerusalem anzusiedeln,
3 den Tempel nach Art der andern Heidentempel abgabepflichtig zu machen und das Hohepriesteramt jhrlich fr Geld zu vergeben.
4 Er bedachte aber nicht die Macht Gottes, sondern pochte auf die Zehntausende zu Fu§ und die Tausende zu Ro§ und auf die achtzig Elefanten. Ps 147,10.11)
5 Als er nun nach Juda kam, lagerte er sich vor einen festen Ort, Bet-Zur genannt, der etwa fnf Stunden von Jerusalem entfernt lag, und setzte ihm hart zu.
6 Als aber Makkabus und seine Leute hrten, da§ er die Festungen belagerte, baten sie mit dem ganzen Volk unter Wehklagen und Trnen den Herrn, einen guten Engel zu senden, der Israel helfen sollte. 2.Mose 23,20)
7 Und Makkabus war der erste, der die Waffen aufnahm, und er mahnte die andern, es mit ihm zusammen zu wagen und ihren Brdern Hilfe zu bringen.
8 So zogen sie mutig miteinander aus. Sobald sie aber hinaus aus der Stadt Jerusalem kamen, erschien ihnen einer hoch zu Ro§ in einem wei§en Gewand und goldene Waffen schwingend und zog vor ihnen her.
9 Da lobten sie alle den barmherzigen Gott und wurden in ihrer Zuversicht so gestrkt, da§ sie bereit waren, nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen die wildesten Tiere und eiserne Mauern anzugehen.
10 Sie rckten in bester Ordnung vor; denn sie hatten den Helfer, den ihnen der barmherzige Gott vom Himmel her gesandt hatte.
11 Und sie griffen ihre Feinde an wie Lwen und erschlugen von ihnen elftausend zu Fu§ und sechzehnhundert zu Ro§
12 und trieben die andern alle in die Flucht. Der gr§te Teil warf die Waffen fort und kam verwundet davon; Lysias selbst floh auch schimpflich und entkam.
13 (Vertrag des Lysias mit den Juden) (vgl. 1. Makk 6,58-60) Lysias aber war kein uneinsichtiger Mann. Als er nun ber die Schlacht nachdachte, die er verloren hatte, sah er ein, da§ die Hebrer unberwindlich waren, weil ihnen Gott der Allmchtige beistand. Deshalb sandte er zu ihnen und bot ihnen Frieden unter gerechten Bedingungen an
14 und versprach ihnen, den Knig dahin zu bringen, da§ er ihr guter Freund wrde.
15 Makkabus ging auf alles ein, was Lysias anbot; denn er erkannte, da§ es das beste war. Und der Knig bewilligte alles, was Makkabus dem Lysias wegen der Juden schriftlich vorgetragen hatte.
16 Denn das Schreiben des Lysias an die Juden lautete: ÈLysias entbietet dem Volk der Juden seinen Gru§.
17 Johannes und Abschalom, eure Gesandten, haben das von euch unterzeichnete Schriftstck berbracht und um Antwort auf die darin gemachten Vorschlge gebeten.
18 Was nun auch dem Knig vorzulegen gewesen ist, habe ich ihm berichtet, und er hat alles bewilligt, was sich annehmen lie§.
19 Werdet ihr nun der Regierung Treue und Glauben halten, so will ich auch weiterhin bemht sein, zu eurem Besten mitzuwirken.
20 ber dies alles und ber einzelnes haben eure und meine Gesandten Befehl, sich mit euch zu besprechen. Gehabt euch wohl!
21 Gegeben im 148. Jahr, am vierundzwanzigsten Tage des Monats Dioskorus.Ç* (*Mrz 164 v. Chr.)
22 (Lysias vermittelt Frieden zwischen Antiochus V. Eupator und den Juden) (vgl. 1. Makk 6,60) Das Schreiben des Knigs lautete: ÈKnig Antiochus entbietet seinem Bruder Lysias seinen Gru§.
23 Nachdem unser Vater von hinnen geschieden und ein Gott geworden ist, ist uns nichts lieber, als da§ Friede in unserm Reich herrscht, damit alle sich um das Ihre kmmern knnen. Weish 14,15-20)
24 Nun hren wir, da§ die Juden in den bergang zu griechischen Sitten, wie ihn mein Vater forderte, nicht einwilligen, sondern bei ihrer Lebensweise bleiben wollen und deshalb bitten, da§ man ihnen ihre Gesetze l§t. 1.Makk 1,46-52)
25 Weil wir es nun fr gut ansehen, da§ auch dies Volk in aller Ruhe lebt, so ist das unsre Meinung, da§ man ihnen ihren Tempel wiedergibt und sie ihr Gemeinwesen fhren l§t, wie es ihre Vorfahren gehalten haben.
26 Du wirst also gut daran tun, wenn du Gesandte zu ihnen schickst und einen Vertrag mit ihnen schlie§t, damit sie unsere Entscheidung erfahren, guten Mutes werden und sich ihrer Angelegenheiten ohne alle Sorge annehmen knnen.Ç
27 Das Schreiben des Knigs an die Juden lautete: ÈKnig Antiochus entbietet dem Rat und der Gemeinde der Juden seinen Gru§.
28 Wenn es euch allen gut ginge, so wre uns das lieb; uns geht es auch gut.
29 Menelaus hat uns berichtet, da§ ihr gern nach Haus und Hof zurckkehren und wieder euer Gewerbe betreiben mchtet. Kap 5,15)
30 Darum soll fr alle, die zwischen heute und dem drei§igsten Tag des Xanthikus zurckkehren werden, die Zusicherung gelten,
31 da§ die Juden unter dem Schutz der Straflosigkeit ihren eignen Tempeldienst und ihre eignen Gesetze ganz wie frher halten drfen und da§ niemand unter ihnen irgendwie fr Ungesetzlichkeiten belangt werden soll, die er aus Unkenntnis begangen hat.
32 Auch sende ich Menelaus, um euch gut zuzureden.
33 Gehabt euch wohl! Im 148. Jahr, am fnfzehnten Tage des Xanthikus.Ç* (*April 164 v. Chr.)
34 (Die Rmer bieten ebenfalls ihre Vermittlung an) Es schrieben aber auch die Rmer den Juden wie folgt: ÈQuintus Memmius und Titus Manius, die Botschafter der Rmer, entbieten dem Volk der Juden ihren Gru§.
35 Allem, was euch Lysias, des Knigs Vetter, zugestanden hat, stimmen auch wir zu.
36 ber die Fragen aber, die er dem Knig vorlegen will, beratet euch untereinander und sendet sogleich jemand zu uns, damit wir sie darlegen, wie es fr euch gnstig ist; wir sind nmlich unterwegs nach Antiochia.
37 Darum sendet eilends einige Leute, damit auch wir erfahren, was eure Meinung ist.
38 Gehabt euch wohl! Im 148. Jahr, am fnfzehnten Tage des Xanthikus.Ç* (*Vgl. Vers 33.)
12
1 (Die Juden werden weiterhin beunruhigt) Nachdem diese Vertrge abgeschlossen waren, begab sich Lysias zum Knig; die Juden aber wandten sich wieder dem Ackerbau zu.
2 Aber von den Unterbefehlshabern lie§en Timotheus und Apollonius, der Sohn des Gennus, ferner Hieronymus und Demophon, dazu Nikanor, der Hauptmann ber die Kriegsleute aus Zypern, sie nicht zu Ruhe und friedlicher Arbeit kommen.
3 (Judas Makkabus bestraft die Stdte Joppe und Jamnia) Leute von Joppe aber verbten eine himmelschreiende Tat: sie beredeten die Juden, die bei ihnen wohnten, mit ihren Frauen und Kindern in bereitgestellte Boote zu steigen, als wren sie gut Freund mit ihnen.
4 Das geschah aber auf allgemeinen Beschlu§ der Stadt. Als nun die Juden das annahmen, weil sie mglichst Frieden halten wollten und keinerlei Verdacht hegten, fhrte man sie auf die hohe See und ertrnkte sie, nicht weniger als zweihundert Personen.
5 Als nun Judas hrte, wie greulich man an seinen Landsleuten gehandelt hatte, bot er seine Mnner auf
6 und rief zu Gott, dem gerechten Richter, und zog gegen die aus, die seine Brder ermordet hatten, und zndete bei Nacht den Hafen an und verbrannte die Boote; und alle, die dahin geflohen waren, ttete er mit dem Schwert.
7 Weil aber die Stadt selbst verschlossen war, zog er ab in der Absicht, bald wiederzukommen und die gesamte Brgerschaft von Joppe auszurotten.
8 Es wurde ihm aber mitgeteilt, da§ die Leute von Jamnia das gleiche mit den Juden vorhatten, die bei ihnen wohnten.
9 Darum berfiel er auch sie bei Nacht und verbrannte den Hafen und alle Schiffe, so da§ man das Feuer in Jerusalem sah, das doch zweihundertvierzig Stadien davon entfernt lag.
10 (Judas Makkabus bekmpft arabische Nomaden und den Timotheus) Als Judas von dort neun Stadien weitergezogen war, weil er sich gegen Timotheus wenden wollte, warfen sich ihm Araber entgegen, nicht weniger als fnftausend Mann und fnfhundert Reiter.
11 Es kam zu einem heftigen Kampf; doch Judas mit seinen Leuten behielt durch Gottes Hilfe den Sieg. Und da die Araber unterlegen waren, baten sie ihn um Frieden und versprachen, sie wollten ihm Vieh liefern und auch sonst Hilfe leisten.
12 Judas bedachte, wie sie ihm in der Tat in vielem ntzlich sein knnten, und sagte ihnen Frieden zu. Und als er ihnen das durch Handschlag besiegelt hatte, kehrten sie zu ihren Zelten zurck.
13 Auch griff Judas eine Stadt an, die mit Wllen gut gesichert und mit einer Mauer umschlossen war und in der ein bunt gemischtes Volk wohnte; die hie§ Kaspin. 1.Makk 5,26.36)
14 Ihre Einwohner verlie§en sich auf ihre festen Mauern und den gro§en Vorrat an Nahrung und benahmen sich unverschmt gegen Judas und seine Leute: sie schmhten sie, ja, sie lsterten und fhrten frevelhafte Reden.
15 Da riefen Judas und seine Leute zu dem mchtigen Herrscher aller Welt, der zu Josuas Zeiten ohne Mauerbrecher und Sturmgert Jericho zum Einsturz gebracht hatte. Jos 6,20)
16 Sie strmten in wilder Wut gegen die Mauer an und eroberten nach Gottes Willen die Stadt und tteten unsagbar viele Menschen, so da§ der Teich, der dabei lag und wohl zwei Stadien breit war, aussah wie lauter Blut.
17 Danach zogen sie siebenhundertfnfzig Stadien weiter und kamen nach Charax zu den Juden, die man Tubianer nennt.
18 Aber sie fanden Timotheus dort nicht; denn er hatte die Gegend verlassen, nachdem er dort nichts ausgerichtet, sondern nur eine Ortschaft stark besetzt hatte.
19 Da machten sich zwei Hauptleute aus der Schar des Makkabus auf, nmlich Dositheus und Sosipater, und brachten alle um, die Timotheus in der Festung zurckgelassen hatte, mehr als zehntausend Mann.
20 Makkabus aber stellte sein Kriegsvolk in mehreren Abteilungen auf und setzte jene beiden an ihre Spitze und zog gegen Timotheus, der hundertzwanzigtausend Mann zu Fu§ und zweitausendfnfhundert Reiter bei sich hatte. 1. Makk 5,37)
21 Als nun Timotheus erfuhr, da§ Judas gegen ihn heranzog, schickte er Frauen und Kinder und den brigen Tro§ fort nach Karnajim, einem Ort, der so tief im Gebirge lag, da§ man ihn nicht belagern und nur schwer erreichen konnte.
22 Als aber die Feinde die erste Abteilung des Judas sahen, berfiel sie Furcht und Schrecken, weil zugleich der vor ihnen erschien, der alle Dinge sieht; und sie wandten sich zur Flucht, der eine dahin, der andere dorthin, so da§ sie sich selbst oft untereinander verwundeten und mit der Spitze des Schwerts durchbohrten.
23 Judas aber drckte ungestm nach und schlug die Gottlosen zusammen und brachte an die drei§igtausend von ihnen um.
24 Timotheus selbst aber geriet den Leuten des Dositheus und Sosipater in die Hnde und bat sie um Leben und Freiheit; denn er htte viele ihrer Vter und Brder in seiner Gewalt, und diese m§ten sterben, wie er mit gro§er bertreibung vorgab, wenn er gettet wrde.
25 Nachdem er sich nun feierlich verbrgt hatte, da§ er sie bis zu einem bestimmten Tag wohlbehalten ihnen bergeben wollte, lie§en sie ihn frei, um ihre Brder zu retten.
26 Danach zog Makkabus gegen Karnajim und den Tempel der Atargatis und machte fnfundzwanzigtausend Menschen nieder. 1.Makk 5,43.44)
27 (Judas Makkabus erobert Efron und verschont Skythopolis) (vgl. 1. Makk 5,45-54) Nachdem sie besiegt und vernichtet waren, brach Judas gegen die feste Stadt Efron auf, in der Lysias und eine Bevlkerung aus mancherlei Stmmen wohnte. Die krftige junge Mannschaft aber, die vor der Stadt stand, wehrte sich tapfer, und drinnen hatten sie Geschtze und Geschosse genug.
28 Da riefen die Juden zu dem Herrscher, der mit Gewalt die Strke der Feinde zerbricht, und eroberten die Stadt und erschlugen von denen, die darin waren, an fnfundzwanzigtausend Menschen.
29 Von dort brachen sie auf und zogen gegen Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.
30 Weil aber die Juden, die dort wohnten, den Brgern von Skythopolis bezeugten, da§ sie ihnen wohlgesinnt gewesen wren und ihnen in den schweren Zeiten alle Freundschaft bewiesen htten,
31 so dankten sie den Brgern dafr und legten ihnen ans Herz, auch weiterhin gegen ihr Volk guten Willens zu sein. Dann zogen sie wieder nach Jerusalem, als das Wochenfest nahe bevorstand.
32 (Judas Makkabus siegt ber Gorgias) (vgl. 1. Makk 5,65.66) Nach dem Fest, das auch Pfingsten genannt wird, zogen sie gegen Gorgias, den Befehlshaber von Iduma.
33 Der begegnete ihnen mit dreitausend Mann zu Fu§ und vierhundert Reitern.
34 Als man nun handgemein wurde, fielen einige Juden.
35 Und Dositheus, ein Reiter aus der Schar des Bakenor, ein mutiger Mann, packte Gorgias und hielt ihn am Mantel und zog ihn mit Gewalt fort und wollte den Verfluchten lebendig gefangennehmen. Aber ein Reiter aus Thrazien sprengte auf ihn zu und hieb ihm den Arm ab. So entkam Gorgias nach Marescha.
36 Als nun Esri und seine Schar vom allzu langen Kampf mde wurden, rief Judas zum Herrn, er mge ihnen als Helfer erscheinen und an ihrer Spitze kmpfen,
37 stimmte in der Sprache der Vter unter Lobgesngen das Kriegsgeschrei an und strmte auf die Leute des Gorgias unerwartet los und jagte sie in die Flucht. Kap 7,8.27)
38 Und Judas zog mit dem Heer in die Stadt Adullam; und weil der siebente Tag herbeigekommen war, reinigten sie sich nach dem Gesetz und hielten dort den Sabbat.
39 (Shnopfer fr Gefallene, die Schuld auf sich geladen hatten) Am Tage danach zogen die Leute des Judas aus, weil es schon hchste Zeit geworden war, um die Toten zu holen und in den Grbern der Vter bei ihren Verwandten zu bestatten.
40 Da fanden sie bei jedem der Erschlagenen unter dem Hemd Abbilder der Gtzen von Jamnia, die den Juden im Gesetz verboten sind. Da wurde es allen deutlich, da§ sie um dieser Schuld willen gefallen waren. 2.Mose 20,4.5)
41 Da priesen alle den Herrn, den gerechten Richter, der das Verborgene an den Tag bringt.
42 Dann wandten sie sich zum gemeinsamen Gebet und flehten, da§ diese Snde gnzlich getilgt werden mchte. Und der edle Judas ermahnte die Menge, sich fortan vor Snden zu hten, weil sie nun mit eignen Augen sehen knnten, da§ diese um ihrer Snde willen gefallen wren.
43 Danach brachte er durch eine Sammlung an die zweitausend Drachmen in Silber zusammen; die schickte er nach Jerusalem zum Sndopfer. Und er tat gut und lblich daran, weil er an die Auferstehung dachte. (43-46) Kap 7,9)
44 Wenn er nicht erwartet htte, da§ die Gefallenen auferstehen wrden, so wre es berflssig, ja tricht gewesen, fr Tote zu bitten. 1.Kor 15,29)
45 Sodann aber bedachte er auch, da§ denen, die als fromme Leute entschlafen, die herrlichste Gnadengabe bereitet ist; das ist ein frommer und heiliger Gedanke.
46 Darum hat er auch fr diese Toten ein Shnopfer dargebracht, damit sie von ihrer Snde erlst wrden.
13
1 (Menelaus findet verdient einen schmhlichen Tod) Im 149. Jahr* kam es Judas und seinen Leuten zu Ohren, da§ Antiochus Eupator mit einer gro§en Heeresmacht gegen Juda heranzge (1 und 2) 1.Makk 6,17) (*164/163 v. Chr.)
2 und Lysias, sein Vormund und Kanzler, mit ihm, und zwar jeder mit einem griechischen Heer von hundertzehntausend Mann zu Fu§ und fnftausenddreihundert zu Ro§ und zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.
3 Und Menelaus schlug sich auch auf ihre Seite und redete auf Antiochus ein zum Verderben seines Vaterlands und verschwieg seine Hoffnung, dadurch das Hohepriesteramt wieder zu erlangen. Kap 4,23.24)
4 Aber der Knig aller Knige erweckte den Zorn des Antiochus gegen diesen Frevler. Denn Lysias legte ihm dar, da§ Menelaus die Ursache aller dieser Unruhen wre; darum lie§ der Knig ihn nach Bera fhren und so, wie es dort der Brauch ist, tten. 1.Tim 6,15)
5 Denn es war ein Turm da, fnfzig Ellen hoch, voll glhender Asche; und ber der Asche war eine umlaufende Rampe, die berall zur Asche hin steil abfiel.
6 Dorthin trieb die Volksmenge jeden, der des Tempelraubs schuldig war oder andere gro§e Verbrechen begangen hatte, so da§ er umkam.
7 Eines solchen Todes mu§te auch der abtrnnige Menelaus sterben und ohne Grab bleiben.
8 Und es geschah ihm recht. Denn weil er sich so oft an dem Altar, dessen Feuer und Asche heilig sind, versndigt hatte, mu§te er auch in der Asche den Tod finden. Weish 11,16)
9 (Judas Makkabus siegt bei Moden durch einen berfall) (vgl. 1. Makk 6,28.32-46) Der Knig aber wurde so zornig wie ein Wilder, zog heran und wollte den Juden noch Schrecklicheres antun, als unter seinem Vater geschehen war.
10 Das erfuhr Judas und gebot dem ganzen Volk, sie sollten Tag und Nacht den Herrn anrufen, damit er ihnen jetzt, wie schon oft, gegen die helfen mchte, die ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben wollten,
11 und da§ er das Volk, das sich kaum ein wenig erholt hatte, nicht in die Hnde der ruchlosen Heiden geben mchte.
12 Als sie das nun einhellig miteinander taten und den barmherzigen Gott unter Weinen und Fasten baten und drei Tage unaufhrlich auf der Erde lagen, ermunterte sie Judas und befahl ihnen, sich bereit zu halten.
13 Und als er und die ltesten beisammen waren, beschlo§ er mit ihnen, er wollte, ehe der Knig mit seinem Heer nach Juda kommen und die Stadt einnehmen knnte, ihm entgegenziehen und die Sache mit Gottes Hilfe enden.
14 Und er vertraute sich dem Schpfer der Welt an und ermahnte seine Leute, sie sollten tapfer bis in den Tod kmpfen, um die Gesetze, den Tempel, die Stadt, das Vaterland und ihre eigne Ordnung zu erhalten. Kap 7,23)
15 Und er lagerte sich bei Moden und gab ihnen diese Worte zur Losung: Gott gibt Sieg! Danach machte er sich bei Nacht auf mit den besten und auserlesensten jungen Kriegsleuten und berfiel die knigliche Befestigung und erschlug im Lager an die zweitausend Mann und den Leitelefanten und den, der mit ihm im Stall war.
16 Damit brachten sie zum Schlu§ gro§en Schrecken und Verwirrung in das ganze Lager und zogen glcklich davon
17 am Morgen, als der Tag anbrach; denn Gott war ihr Helfer gewesen.
18 (Antiochus V. Eupator belagert Bet-Zur) (vgl. 1. Makk 6,29-31.47-50) Als aber der Knig versprt hatte, da§ die Juden so wagemutig waren, suchte er die Orte mit List in seine Gewalt zu bringen
19 und zog vor die Festung der Juden Bet-Zur. Aber er wurde in die Flucht geschlagen, griff wieder an und richtete nichts aus;
20 denn Judas hatte alles Ntige in die Festung geschickt.
21 Es war aber einer unter den Juden, Rhodokus, der verriet den Feinden alles Geheime. Man suchte nach ihm, nahm ihn fest und warf ihn ins Gefngnis.
22 Danach verhandelte der Knig wieder und schlo§ Frieden mit der Besatzung von Bet-Zur und zog davon; dann griff er Judas und seine Leute an und verlor die Schlacht.
23 (Antiochus V. Eupator schlie§t Frieden mit den Juden) (vgl. 1. Makk 6,55-63) Und als Antiochus erfahren hatte, da§ Philippus, den er in Antiochia als Statthalter zurckgelassen hatte, abgefallen war, wurde er unsicher und sandte den Juden eine freundliche Botschaft, unterhandelte und schwor einen Eid und einigte sich mit ihnen zu gerechten Bedingungen. Er opferte und ehrte den Tempel und behandelte die Stadt freundlich. 1.Makk 6,14)
24 Er empfing auch Makkabus und machte den Hegemonides zum Befehlshaber ber das Land von Ptolemais bis zum Gebiet der Gerrener.
25 Als aber der Knig nach Ptolemais kam, sahen die Ptolemaier den Vertrag nicht gern; denn sie fanden ihn unertrglich und wollten deswegen die Abmachungen aufheben.
26 Da trat Lysias ffentlich auf und entschuldigte den Knig soviel als mglich und beredete sie, da§ sie zufrieden waren, und beruhigte sie; danach kehrte er wieder nach Antiochia zurck. So gingen Anmarsch und Abzug des Knigs vor sich.
14
1 (Demetrius I. Soter schickt Nikanor gegen die Juden) (vgl. 1. Makk 7,1-7.26) Drei Jahre danach vernahmen Judas und seine Leute, da§ Demetrius, der Sohn des Seleukus, im Hafen von Tripolis mit starker Heeresmacht und vielen Schiffen angekommen war
2 und das Land eingenommen und Antiochus samt seinem Vormund Lysias erschlagen hatte.
3 Alkimus aber, der vorher Hoherpriester gewesen war und zur Zeit des Widerstandes schmhlich nachgegeben hatte, dachte nun, da§ ihm sonst nichts helfen, er auch nicht wieder zum Hohenpriesteramt kommen knnte.
4 So zog er im 151. Jahr* zu Knig Demetrius, brachte ihm einen goldenen Kranz und einen Palmwedel und dazu
lzweige, die im Tempel gebruchlich waren; (*162/161 v. Chr.)
5 und an diesem Tag verhielt er sich ruhig. Er fand eine gnstige Gelegenheit fr seine Ruchlosigkeit, als ihn Demetrius vor den Kronrat fordern und fragen lie§, wie es bei den Juden stnde und was sie vorhtten.
6 Da antwortete er: Die unter den Juden, die sich Hasider nennen und die Judas Makkabus anfhrt, halten Krieg und Aufruhr immer in Gang und lassen dein Reich nicht gedeihen, (6-10) St zu Est 1,3.4)
7 haben auch mir meine ererbte Wrde, nmlich das Hohepriesteramt, geraubt. Darum bin ich hierher gekommen:
8 zum ersten, weil ich mich dem Knig aufrichtig verpflichtet wei§; zum andern, weil ich auch um meine Landsleute Sorge habe; denn durch ihre Unvernunft wird unser ganzes Volk ins Unglck strzen.
9 Darum wolle der Knig, weil er dies alles erkannt hat, nach seiner entgegenkommenden Freundlichkeit zu jedermann unserm Lande und unserm bedrngten Volk in dieser Sache raten und helfen.
10 Denn solange Judas lebt, ist es nicht mglich, da§ Friede im Lande wird.
11 Als er das gesagt hatte, hetzten auch die andern Freunde des Knigs, die dem Judas feindlich gesinnt waren, Demetrius gegen ihn auf.
12 Sogleich rief er Nikanor, den Hauptmann ber die Elefanten, zu sich und machte ihn zum Befehlshaber ber Juda und sandte ihn aus
13 mit dem Auftrag, Judas unschdlich zu machen und seine Leute zu zerstreuen und Alkimus zum Hohenpriester des erhabenen Tempels einzusetzen.
14 Da schlugen sich alle die scharenweise auf Nikanors Seite, die als Heiden vor Judas aus Juda geflchtet waren, und hofften, das Unglck der Juden sollte ihr Glck sein.
15 (Nikanor einigt sich mit Judas Makkabus) (vgl. 1. Makk 7,27-29) A|
Als nun die Juden hrten, da§ Nikanor heranzge und die Heiden ihn untersttzten, bestreuten sie sich mit Erde und riefen Gott an, der sein Volk seit ewigen Zeiten beschtzt hat und den Seinen immer offenkundig hilft. Kap 10,26)
16 Als nun der Anfhrer Befehl gab, machten sie sich sogleich auf und stie§en auf die Feinde beim Dorf Dessau.
17 Simon aber, der Bruder des Judas, war schon auf Nikanor getroffen und wre fast geschlagen worden, als ihn die Feinde so pltzlich berraschten.
18 Doch als Nikanor hrte, da§ Judas so khne Leute bei sich hatte, die Leib und Gut getrost fr ihr Vaterland wagten, frchtete er sich und wollte keine Schlacht mit ihnen schlagen,
19 sondern sandte Posidonius, Theodotus und Mattatias zu ihm, um Frieden zu schlie§en.
20 Als man nun lange darber beraten und der Anfhrer dem Kriegsvolk die Sache vorgetragen hatte und sie in der Sache einig wurden, willigten sie in den Vertrag
21 und bestimmten einen Tag, an dem die beiden allein zusammenkommen sollten. Als nun der Tag kam, stellte man fr jeden einen Stuhl auf.
22 Und Judas verteilte einige Bewaffnete auf gnstige Pltze, falls die Feinde doch unerwartet eine Falle stellen wrden. Doch kamen sie zu voller bereinstimmung.
23 Nikanor blieb eine Zeitlang in Jerusalem und unternahm nichts Unrechtes gegen sie und entlie§ die zusammengestrmten Scharen.
24 Und er hatte den Judas allezeit bei sich und behandelte ihn freundlich,
25 ermahnte ihn auch, da§ er eine Frau nehmen und Kinder zeugen sollte. So nahm denn Judas eine Frau und hatte guten Frieden und geno§ das Leben. Pred 9,9)
26 (Nikanor mu§ gegen Judas Makkabus feindlich vorgehen) (vgl. 1. Makk 7,29-38) Als nun Alkimus sah, da§ diese beiden miteinander eins waren, nahm er den Vertrag, ging zu Demetrius und verklagte den Nikanor, er wre untreu geworden; denn er htte den Judas, einen Feind des Reiches, zu seinem Nachfolger als Hohenpriester eingesetzt.
27 Da wurde der Knig durch die Lge des Verleumders sehr erregt und zornig und schrieb an Nikanor, es gefiele ihm gar nicht, da§ er Frieden mit den Juden geschlossen htte, und gebot ihm, er sollte eilends Makkabus gefangennehmen und nach Antiochia schicken.
28 Als nun dieser Befehl Nikanor erreichte, wurde er bestrzt und unwillig, da§ er den Vertrag brechen sollte, obwohl doch Judas nichts verschuldet hatte.
29 Aber weil er nicht gegen den Knig zu handeln wagte, wartete er auf eine Gelegenheit, ihn mit List zu fangen.
30 Aber Makkabus merkte, da§ er sich unfreundlicher gegen ihn verhielt und ihm nicht mehr so herzlich begegnete, und erkannte, da§ sein abweisendes Wesen nichts Gutes bedeutete, und nahm einige von seinen Leuten zu sich und verbarg sich vor Nikanor.
31 Als nun Nikanor sah, da§ ihn Makkabus geschickt berlistet hatte, ging er hinauf zu dem erhabenen und heiligen Tempel und befahl den Priestern, die die gebotenen Opfer darbrachten, sie sollten ihm den Mann herausgeben.
32 Als sie aber hoch und heilig schworen, sie w§ten nicht, wo er wre, streckte er seine rechte Hand gegen den Tempel aus
33 und schwor: Werdet ihr mir den Judas nicht gebunden bergeben, so will ich dies Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen und den Altar umrei§en und dem Dionysos einen prchtigen Tempel hinstellen. Kap 6,7)
34 Und als er das gesagt hatte, ging er davon. Die Priester aber hoben ihre Hnde empor zum Himmel und riefen den an, der allezeit unser Volk beschtzt hat,
35 und sprachen: Herr, du brauchst kein irdisches Haus; dennoch hat es dir wohlgefallen, da§ dein Tempel, in dem du wohnst, unter uns ist. (35 und 36) 1.Kn 8,27-30)
36 Darum, du heiliger Gott, der du allein heilig machst, bewahre fortan dein Haus, das wir vor kurzem neu geweiht haben, damit es nicht wieder unrein wird.
37 (Rasi gibt ein Beispiel opfermtigen Sterbens) Es wurde aber Nikanor angezeigt, da§ ein ltester von Jerusalem mit Namen Rasi ein Mann sei, der seine Mitbrger liebte, in hohem Ansehen stand und wegen seiner aufrechten Gesinnung ein Vater der Juden genannt wurde.
38 Auch war er frher in der Zeit des Widerstandes wegen seines jdischen Glaubens verklagt worden und hatte Leib und Leben dafr beharrlich gewagt.
39 Als nun Nikanor zeigen wollte, wie bitter feind er den Juden war, sandte er ber fnfhundert Kriegsleute, die Rasi gefangennehmen sollten.
40 Denn er meinte, wenn er ihn gefangen htte, wrde er den Juden dadurch gro§en Schaden zufgen.
41 Als sie aber den Turm, in dem er wohnte, erobern und das Hoftor strmen wollten, lie§en sie Feuer bringen und das Tor anznden. Da merkte er, da§ er gefangen war, und wollte sich selbst erstechen.
42 Denn er wollte lieber ehrenhaft sterben als den Gottlosen in die Hnde fallen und von ihnen erniedrigt und verhhnt werden. Aber in der Hast traf er sich nicht recht. 1.Sam 31,4)
43 Als nun die Menge in die Tren eindrang, zog er sich entschlossen auf die Mauer zurck und strzte sich mutig hinab unter die Leute.
44 Sie wichen ihm aber schnell aus, so da§ ein freier Raum entstand; und er fiel mitten auf den leeren Platz.
45 Er lebte aber gleichwohl noch und stand in glhendem Opfermut auf, obwohl er sehr blutete und die Wunden ihn schmerzten, lief durch das Volk hindurch und trat auf einen hohen Felsen.
46 Und obwohl er schon fast verblutet war, ri§ er sich noch die Drme aus dem Leibe, fa§te sie mit beiden Hnden und warf sie unter die Kriegsleute und rief zu Gott, der ber Leben und Geist Herr ist, dies alles mge er ihm wiedergeben, und starb so. Kap 7,11)
15
1 (Judas Makkabus siegt ber Nikanor) (vgl. 1. Makk 7,39-46) Als aber Nikanor hrte, da§ Judas sich mit seinen Leuten in Samarien aufhielt, dachte er, er knnte sie am Sabbat ohne jede Gefahr angreifen.
2 Und als ihn die Juden, die er gezwungen hatte mitzuziehen, baten, er mchte sie nicht so grausam und unmenschlich umbringen, sondern den heiligen Tag achten, den Gott selbst geehrt und geheiligt htte,
3 fragte sie der Erzfrevler: Gibt es im Himmel den Herrscher, der den Sabbat geboten hat?
4 Und als sie ihm antworteten: Ja, es gibt den lebendigen Herrn; er ist im Himmel der Herrscher, der den siebenten Tag zu feiern geboten hat -, 2.Mose 20,8)
5 sagte er darauf: So bin ich der Herrscher auf Erden und gebiete euch, ihr sollt die Waffen ergreifen und den Befehl des Knigs ausfhren. Dan 7,25)
6 Aber er konnte sein ruchloses Vorhaben trotzdem nicht vollbringen. Und Nikanor prahlte vermessen und hatte sich schon vorgenommen, fr seinen Sieg ber Judas ein Denkmal ffentlich aufzustellen.
7 Aber Makkabus hatte unablssig die Zuversicht und Hoffnung, der Herr wrde ihm beistehen,
8 und ermunterte seine Mnner, sie sollten sich vor den anrckenden Heiden nicht frchten, sondern an die Hilfe denken, die ihnen frher oft vom Himmel gesandt worden war, und jetzt auch auf den Sieg hoffen, den der Allmchtige ihnen schicken wrde.
9 Er sagte ihnen ermutigende Worte aus dem Gesetz und den Propheten und erinnerte sie an die Schlachten, die sie frher gewonnen hatten, und machte ihnen so Mut. 1.Makk 12,9; 2.Mose 14,13.14)
10 Als er sie so angefeuert hatte, erzhlte er ihnen auch, wie die Heiden ihre Zusagen nicht gehalten und ihre Eide gebrochen htten.
11 Dadurch rstete er sie aus, da§ sie nicht durch Spie§ oder Schild sicher waren, sondern durch Gottes Wort Vertrauen gewannen. Er sagte ihnen auch von einer Erscheinung, die glaubwrdig war; davon bekamen alle Mut.
12 Und das war die Erscheinung: Onias, der frhere Hohepriester, ein trefflicher, im Umgang bescheidener, gtiger, beredter Mann, der von Jugend auf allem Guten nachgestrebt hatte, der streckte seine Hnde aus und betete fr die ganze Gemeinde der Juden. (a) Kap 3,1)
13 Danach erschien ihm ein wrdiger, alter Mann, und um ihn war ein wunderbarer, herrlicher Glanz.
14 Und Onias sagte zu Judas: Dies ist Jeremia, der Prophet Gottes, der deine Brder sehr liebhat und stets fr das Volk und die heilige Stadt betet. Jer 37,3)
15 Danach gab Jeremia mit der Rechten dem Judas ein goldenes Schwert (15 und 16) Jer 47,6.7; Hes 30,24.25)
16 und sagte zu ihm: Nimm hin das heilige Schwert, das dir Gott schenkt; damit sollst du die Feinde schlagen!
17 Als sie nun Judas mit solchen guten Worten, die zur Tapferkeit anfeuern und den Jungen mnnlichen Mut geben konnten, aufgerufen hatte, beschlossen sie, kein Lager mehr aufzuschlagen, sondern mutig gegen die Feinde zu ziehen und sie mnnlich anzugreifen und die Sache zur Entscheidung zu bringen; denn die Stadt, der Gottesdienst und der Tempel waren in Gefahr. Kap 4,13-15; 14,3-13)
18 Denn sie bangten nicht so sehr um ihre Frauen und Kinder, Brder und Freunde, sondern sie sorgten sich vor allem um den heiligen Tempel.
19 Und die in der Stadt blieben, waren in gro§er Sorge um ihr Kriegsvolk drau§en im Felde.
20 Als es nun zum Treffen kommen sollte und die Feinde zusammengezogen und in Schlachtordnung angetreten und die Elefanten an einem gnstigen Ort aufgestellt und die Reiter auf beide Flgel verteilt worden waren
21 und als Makkabus die Feinde sah und ihre vielfltige Rstung und die schrecklichen Tiere, streckte er seine Hnde zum Himmel empor und betete zum Herrn, der Wunder tut; denn er wu§te wohl, da§ der Sieg nicht durch Waffen kommt, sondern Gott ihn denen gibt, die er wrdig findet. Kap 12,22)
22 Und er betete so: Herr, zur Zeit Hiskias, des Knigs von Juda, hast du deinen Engel gesandt; der erschlug in Sanheribs Lager hundertfnfundachtzigtausend Mann. 2.Kn 19,35; Kap 8,19)
23 So schicke nun auch, du Herrscher im Himmel, einen guten Engel vor uns her, die Feinde zu erschrecken.
24 La§ die erschrecken vor deinem starken Arm, die mit Gotteslsterung gegen dein heiliges Volk ziehen. Und damit hrte Judas auf.
25 So zogen Nikanor und sein Heer heran mit Trompeten und Kriegsgeschrei.
26 Judas aber und seine Leute griffen die Feinde an mit Gebet und Flehen. Und mit den Hnden fhrten sie das Schwert,
27 mit dem Herzen aber schrien sie zu Gott und erschlugen nicht weniger als fnfunddrei§igtausend Mann; und sie freuten sich sehr, da§ Gott sich so mchtig gezeigt hatte.
28 Als nun die Schlacht beendet war und sie mit Freuden wieder abzogen, sahen sie, wie Nikanor in seinem Harnisch gefallen dalag.
29 Da erhob sich ein Freudengeschrei und Jauchzen, und sie lobten Gott in ihrer Sprache.
30 (Die Siegesfeier ber Nikanor veranla§t die Einfhrung eines jhrlichen Gedenktages) (vgl. 1. Makk 7,47-49) Judas, der Leib und Leben fr sein Volk eingesetzt und von Jugend auf sich zu seinen Landsleuten gehalten hatte, gebot, man sollte dem Nikanor den Kopf und die Hand samt der Schulter abhauen und mit nach Jerusalem bringen. 1.Sam 17,54)
31 Als er nun dorthin kam, rief er seine Landsleute zusammen und stellte die Priester vor den Altar und schickte zu den Feinden auf der Burg
32 und zeigte den Kopf des verruchten Nikanor und die Hand des Lsterers, die er gegen das heilige Haus des Allmchtigen ausgestreckt und dabei Lsterworte ausgesto§en hatte.
33 Er schnitt auch dem gottlosen Nikanor die Zunge aus und lie§ sie in Stcken den Vgeln vorwerfen und die Hand, mit der er so unsinnig gehandelt hatte, gegenber dem Tempel aufhngen. Kap 7,4)
34 Und das ganze Volk lobte den Herrn, der sichtbar geholfen hatte, und sprach: Gelobt sei, der seine Sttte bewahrt hat, da§ sie nicht unrein geworden ist!
35 Und er steckte Nikanors Kopf auf, so da§ ihn alle aus der Burg sehen konnten, zu einem ffentlichen Zeichen dafr, da§ ihnen der Herr geholfen hatte.
36 Es wurde auch eintrchtig von allen beschlossen, man sollte diesen Tag niemals vergessen, (36 und 37) Est 9,17-19)
37 sondern ihn feiern am dreizehnten Tag des zwlften Monats, der auf syrisch Adar* hei§t, einen Tag vor dem Mordechai-Fest. (* Adar = Mrz / April.)
38 (Schlu§wort des Verfassers) So will ich nun hiermit dies Buch beschlie§en, nachdem Nikanor umgekommen ist und die Hebrer die Stadt seit jener Zeit wieder in Besitz haben.
39 Und wenn es gut gelungen und geschickt geordnet ist, so war das meine Absicht. Ist's aber zu einfach geraten, so habe ich doch getan, soviel ich vermochte.
40 Denn immer nur Wein oder nur Wasser trinken wird einem zuwider; wenn aber Wein mit Wasser vermischt erst wirklich Freude macht, so erfreut die Art, wie man die Worte setzt, die Ohren derer, die die Geschichte hren. Damit bin ich am Ende angelangt.